Warum veröffentlicht Trump Akten zu Kennedy- und King-Morden?
US-Präsident Trump will geheime Dokumente zu den Morden an John F. Kennedy, Martin Luther King und Robert Kennedy veröffentlichen. Beobachter vermuten Kalkül.
Donald Trump hat die Veröffentlichung der letzten geheimen Akten über die Ermordung von John F. Kennedy angeordnet. «Der Tagesspiegel» berichtet, dass Trump den Geheimdienstkoordinator und Justizminister anwies, innerhalb von 15 Tagen einen Plan vorzulegen.
Das Dekret sieht auch die Freigabe von Dokumenten zu den Morden an Robert Kennedy und Martin Luther King vor. Für diese Fälle ist eine Frist von 45 Tagen vorgesehen.
Trump bezeichnete die Freigabe als «grosse Sache». «Mallorca Services» zitiert ihn: «Viele Menschen haben seit Jahren, Jahrzehnten darauf gewartet. Alles wird ans Licht kommen».
Geheimhaltung wegen Sicherheitsbedenken
Bisher blieben einige Akten unter Verschluss, hauptsächlich auf Drängen der CIA und des FBI. Diese Behörden äusserten Sicherheitsbedenken, wie «Die Zeit» berichtet.
Laut «T-Online» sind bereits 97 Prozent der Dokumente zum Kennedy-Mord öffentlich zugänglich. Das US-Nationalarchiv habe hierzu insgesamt rund fünf Millionen Schriftstücke und andere Materialien gespeichert.
Im Jahr 2023 hatte Trumps Vorgänger Joe Biden weitere Tausende Dokumente freigegeben. Nach US-Medienberichten sind nun 99 Prozent der Akten öffentlich einsehbar.
Morde sorgen für Spekulationen
Präsident Kennedy wurde im November 1963 in Dallas erschossen. «T-Online» berichtet, dass 65 Prozent der US-Bürger nicht an Lee Harvey Oswald als Einzeltäter glauben.
Martin Luther King wurde im April 1968 ermordet, James Earl Ray erschoss ihn, als dieser sich auf einem Motelbalkon befand. Auch um diese Tat ranken sich diverse Theorien, die US-amerikanische Geheimdienste involviert sehen.
Robert Kennedy wurde im Juni 1968 erschossen. Unbelegten Theorien zufolge soll die CIA in den Mord verwickelt gewesen sein.
Veröffentlicht Trump Akten mit bestimmtem Ziel?
Experten sehen in Trumps Entscheidung politisches Kalkül: «Die Zeit» deutet an, dass Trump die Freigabe nutzt, um sich als Verfechter von Transparenz zu präsentieren. «T-Online» vermutet, dass Trump sich als Kämpfer gegen geheime Machenschaften in den USA inszenieren will.
Auch «T-Online» spekuliert, dass Trump das Misstrauen vieler Amerikaner gegen den Staat für seine Zwecke nutzen könnte. Die Freigabe passe zu seiner Rhetorik gegen einen angeblichen «tiefen Staat».
Es bleibt abzuwarten, welche neuen Erkenntnisse die Dokumente tatsächlich liefern werden. Experten zeigen sich skeptisch, ob nach Jahrzehnten noch bahnbrechende Enthüllungen zu erwarten sind.
