Wegen Fake-Infos: Youtube bekämpft prominente Impfgegner
Youtube will stärker gegen Fake-News über Impfungen vorgehen. Dabei hat sie zwei Mitglieder des «Desinformations-Dutzend» gesperrt.
Das Wichtigste in Kürze
- Youtube löscht künftig Inhalte, die Fehlinformationen über Impfungen verbreiten.
- Mehrere Kanäle von teils bekannten Impfgegnern wurden entfernt.
- Darunter auch jene des Neffen des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy.
Youtube will künftig alle Beiträge mit Falschinformationen über Impfungen entfernen. Bislang wurde die Regel nur für die Corona-Impfung angewendet. Betroffen seien Beiträge, die den Angaben der WHO oder der örtlichen Behörden zu Sicherheit, Effizienz und Inhaltsstoffen von Vakzinen widersprächen. Dies teilte die Videoplattform am Mittwoch mit.
Personen, die auf Youtube wiederholt behaupten, dass eine zugelassene Impfung Krebs, Diabetes oder Gesundheitsschäden verursache, werden verbannt. Auch besonders starke Verstösse gegen die Regeln können einen Ausschluss nach sich ziehen, so Youtube.
Der Konzern Google, zu dem Youtube gehört, hat die Regel bereits auch umgesetzt und mehrere bekannte Kanäle gesperrt. Dazu zählen beispielsweise jene des russischen Staatssenders RT.
Account des Neffen von John F. Kennedy gelöscht
Auch Jospeh Mercola und Robert F. Kennedy jr., der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, wurden von der Plattform verbannt.
Beide sind prominente Impfgegner und Verschwörungstheoretiker mit Millionen Follower. Gemeinsam mit zehn anderen Personen bilden sie das sogenannte «Desinformations-Dutzend». Gemäss einer Studie sind diese zwölf Influencer mit ihren weitreichenden Accounts für rund zwei Drittel der Impf-Fehlinformationen verantwortlich.
Mercola hat auf Facebook bereits auf seine Youtube-Sperre reagiert. Er spricht von Zensur, davon, dass die «tyrannische Regierung» und die Pharma-Industrie «einen Angriff auf die Freiheit und Bürgerrechte koordinieren». Gleichzeitig fordert er seine Follower auf, ihm auf zwei anderen Plattformen zu folgen, die die Meinungsfreiheit respektieren würden.