Wer ist Kolumbiens Präsident Gustavo Petro?
Gustavo Petro, ehemaliger Guerillero, ist Kolumbien erster linker Präsident. Er führt das Land in eine neue Ära.
Gustavo Petro ist seit August 2022 Kolumbiens Präsident. Aktuell liefert er sich einen Streit mit US-Präsident Trump aufgrund von Abschiebungen.
Doch wer ist eigentlich der Mann, dessen Wahl zum Präsidenten in Kolumbien für Furore gesorgt hat?
Kolumbiens Präsident schreibt Geschichte
Gustavo Petro verkörpert einen historischen Wendepunkt in der Politik des südamerikanischen Landes. Als erster linker Staatschef Kolumbiens steht der 64-Jährige für einen radikalen Kurswechsel, so die «Deutsche Welle».
Geboren 1960 in Ciénaga de Oro, wuchs Petro in bescheidenen Verhältnissen auf. Seine politische Laufbahn begann unkonventionell: Mit 17 Jahren schloss er sich der Guerillagruppe M-19 an, berichtet die «TAZ».
Nach einem zweijährigen Gefängnisaufenthalt wegen illegalen Waffenbesitzes und der Demobilisierung der M-19 im Jahr 1990 startete Petro demnach seine zivile politische Karriere. Er studierte Wirtschaft und arbeitete als Diplomat in Belgien.
Politischer Aufstieg von Gustavo Petro
Petros Weg zur Präsidentschaft war lang. Er war Abgeordneter, Senator und Bürgermeister von Bogotá.
2022 gelang ihm beim zweiten Anlauf schliesslich der Sieg bei den Präsidentschaftswahlen. Seine Vizepräsidentin Francia Márquez, eine afrokolumbianische Umweltaktivistin, unterstreicht Petros Fokus auf bisher vernachlässigte Bevölkerungsgruppen, so «BTI Project».
Petros Agenda ist ambitioniert. Er strebt tiefgreifende Reformen in Bereichen wie Gesundheit, Renten und Bildung an. Sein Ziel: Die soziale Ungleichheit im Land zu verringern.
Friedenspolitik und Umweltschutz
Ein Kernpunkt von Petros Politik ist der «umfassende Frieden». Er setzt auf Dialog mit bewaffneten Gruppen und eine Agrarreform zur Befriedung des Landes, berichtet «BTI Project».
In der Drogenpolitik verfolgt Petro einen neuen Ansatz. Statt Kriminalisierung fördert er alternative Anbaumethoden wie Kaffee und Kakao für die Landbevölkerung.
Auch im Umweltschutz konnte Petro Erfolge verzeichnen. Wie «Deutsche Welle» berichtet, sank die Entwaldungsrate 2023 um fast 38 Prozent.
Herausforderungen und Kritik
Trotz anfänglicher Erfolge steht Petros Regierung vor grossen Herausforderungen. Seine Reformen stossen auf Widerstand, wie «ZDF» berichtet. Auch die Verhandlungen mit den bewaffneten Gruppierungen im Land waren bisher erfolglos.
Die Umsetzung seiner ambitionierten Pläne gestaltet sich schwierig. Kritiker werfen dem Präsidenten vor, mehr Visionär als Pragmatiker zu sein.
Petros Präsidentschaft bleibt ein politisches Experiment. Ob er Kolumbien nachhaltig verändern kann, wird sich in den kommenden Jahren zeigen, so «BTI Project».