Wisconsin verhängt Notstand nach Schüssen auf Schwarzen
Nach zwei Nächten gewaltsamer Proteste wegen der Schüsse von Polizisten auf einen schwarzen Amerikaner ist in Wisconsin der Notstand ausgerufen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Im US-Bundesstaat Wisconsin wurde ein Afro-Amerikaner von Polizisten angeschossen.
- Nach anschliessenden Protesten wurde in Wisconsin der Notstand ausgerufen.
Im US-Bundesstaat Wisconsin ist nach zwei Nächten gewaltsamer Proteste wegen der Schüsse von Polizisten auf einen schwarzen Amerikaner der Notstand ausgerufen worden. Gouverneur Tony Evers ordnete am Dienstag zugleich eine verstärkte Präsenz der Nationalgarde in der Stadt Kenosha an. Viele sehen den umstrittenen Einsatz gegen den Afro-Amerikaner Jacob Blake das jüngste Beispiel für Rassismus und Polizeigewalt in den USA.
Der 29-jährige Familienvater war am Sonntag in Kenosha durch Schüsse der Polizei in seinen Rücken schwer verletzt worden. Auf einem Video ist zu sehen, wie Blake zu seinem Auto geht, gefolgt von zwei Polizisten mit gezogenen Waffen. Eine der Waffen ist auf seinen Rücken gerichtet. Als Blake die Fahrertür öffnet und sich ins Auto beugt, fallen Schüsse. Nach Angaben des Anwalts der Familie, Ben Crump, sassen in dem Auto Blakes Kinder im Alter von drei, fünf und acht Jahren.
Aus mehreren Beriech der Stadt #Kenosha / #Wisconsin werden aktuell Schüsse gemeldet. Wurden wohl von Milizen abgefeuert, Situation unübersichtlich.#USAProtest #BlackLivesMatter #KenoshaUprising #KenoshaProtests #JacobBlakehttps://t.co/LkOc35RuBs
— Blxck Oceans (@BlxckOceans) August 26, 2020
Nach Angaben von Blakes Vater und des Anwalts ist er infolge der Schüsse von der Hüfte abwärts gelähmt. Kugeln hätten die Wirbelsäule getroffen. «Es wird ein Wunder brauchen, damit er wieder laufen kann», sagte Anwalt Crumb am Dienstag. «Er schoss sieben Mal auf meinen Sohn. Sieben Mal!», sagte Jacob Blake Senior. Mutter Julia Jackson sagte unter Tränen, ihr Sohn wäre gegen die Gewalt, wenn er davon wüsste. «Wir brauchen Heilung.»
Gouverneur Evers betonte, dass es eine Grenze zwischen friedlichem Protest und Ausschreitungen gebe, die Familien und Geschäfte gefährdeten.