Wurde Graceland beinahe von Kriminellen gestohlen?

Jasmin Diop
Jasmin Diop

USA,

Die Zwangsversteigerung des einstigen Elvis-Wohnsitzes Graceland wurde in letzter Sekunde abgewendet. Nun liegt der Verdacht eines versuchten Mega-Betrugs nahe.

Blick auf Graceland Memphis
Die in letzter Minute unterbundene Zwangsversteigerung von Graceland entwickelt sich zu einem wahren Krimi. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Gericht hat die für Donnerstag geplante Zwangsversteigerung von Graceland gestoppt.
  • Eine angebliche Investment-Firma hatte Ansprüche geltend gemacht und diese eingeleitet.
  • Nun mehren sich Hinweise auf einen grossangelegten Millionenbetrug.

Elvis Presley (†44) bewohnte von 1954 bis zu seinem Tod im Jahr 1977 das Anwesen Graceland in Memphis, Tennessee. Bis heute ist das Gelände, auf dem der «King of Rock 'n' Roll» auch beigesetzt ist, eine Pilgerstätte für Fans. Doch nun entspinnt sich ein wahrer Krimi um das rund sechs Hektar umfassende Anwesen.

Elvis Presley Graceland
1957: Fans belagern Elvis Presley am Tor von Graceland. (Archivbild) - Keystone

Am Donnerstag hätte Graceland unter den Hammer kommen sollen. Ein Richter verhängte jedoch eine einstweilige Verfügung gegen die Zwangsversteigerung, die eine Investment-Firma angesetzt hatte. Bei dem Vorgang könnte es sich, wie unter anderem die US-Presseagentur AP berichtet, um eine Betrugsmasche handeln.

Gefälschte Dokumente, um an Graceland zu kommen?

Im Mai hatte das Unternehmen Naussany Investments and Private Lending die Zwangsversteigerung von Graceland öffentlich bekannt gegeben. Hintergrund sei ein nicht zurückgezahltes Darlehen, das der verstorbenen Elvis-Tochter und einstigen Besitzerin Lisa Marie Presley (†54) gewährt worden sei. Deren Tochter und Erbin, Schauspielerin Riley Keough, hatte hiergegen gerichtlich Einspruch eingelegt und den Vorgang als Betrug bezeichnet.

Graceland Presleys
Laut Riley Keough (r.) hat ihre Mutter Lisa Marie Presley (l.) den fraglichen Vertrag nie geschlossen. In der Mitte: Elvis-Witwe Priscilla Presley. (Archivbild) - Keystone

Laut Keough und anderen mit dem Fall vertrauten Personen habe es den fraglichen Kredit mit Graceland als Sicherheit nie gegeben. Gestützt wird dies unter anderem durch eine Notarin aus Florida, deren Unterschrift sich auf den von Naussany eingereichten Dokumenten findet. Sie selbst gab eine eidesstattliche Versicherung ab, diese weder beglaubigt noch Lisa Marie Presley jemals persönlich getroffen zu haben.

Was steckt wirklich hinter möglichem Betrug?

Experten zufolge ist der Versuch, mit derlei Tricks an das Vermögen Verstorbener zu gelangen, eine durchaus übliche Betrugsmasche. Es sei oft schwer, im Nachhinein nachzuweisen, dass bestimmte Verträge nicht geschlossen wurden.

Gleichzeitig stelle sich im Fall Graceland jedoch eine ganz andere Frage. So erscheine der mögliche Betrugsversuch so offensichtlich, dass ein Erfolg von vornherein ausgeschlossen gewesen sei. Man müsse also darüber nachdenken, was die Verantwortlichen als tatsächliches Ziel ins Auge gefasst hätten.

Dies wird nun Gegenstand weiterer Ermittlungen sein. Wie mehrere US-Medien berichten, zeige mittlerweile auch das FBI Interesse an den Vorgängen.

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Kommentare

User #2182 (nicht angemeldet)

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