Zwei US-Polizisten fangen lieber Pokemon als Räuber
Den Gerichtsdokumenten zufolge hatten die beiden Männer im April 2017 einen Hilferuf aus einem Kaufhaus ignoriert, um stattdessen Pokemon zu fangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Berufungsgericht bestätigte die Entlassung der beiden Polizisten.
- Sie gaben zu, nicht auf den Überfallanruf reagiert zu haben.
- Die beiden bestritten jedoch, Pokemon Go gespielt zu haben.
Zwei US-Polizisten sind entlassen worden, weil sie lieber auf Pokemon-Jagd gegangen sind, als auf einen Raubüberfall zu reagieren. Ein Berufungsgericht im US-Bundesstaat Kalifornien bestätigte ihre Entlassung, nachdem die beiden Beamten diese angefochten hatten.
Den Gerichtsdokumenten zufolge hatten die beiden Männer im April 2017 einen Hilferuf aus einem Kaufhaus ignoriert. Stattdessen gingen sie Fantasiewesen in dem Spiel Pokemon Go mit ihrem Handy fangen.
Pokemon Go war 2016 veröffentlicht worden und hatte einen weltweiten Hype ausgelöst. Spieler können mithilfe ihres Smartphones in der realen Welt auf die Jagd nach den Pokemon gehen. Diese tauchen an verschiedenen Orten auf einer Karte auf. Zudem können die Spieler in Wettkämpfen die Pokemon gegeneinander antreten lassen.
Aufzeichnungen der Gespräche im Polizeiauto zeigten skurrile Szenen. Ein Beamter macht den anderen kurz nach der Alarmierung darauf aufmerksam, dass ein seltenes «Relaxo»-Pokemon auf seinem Bildschirm aufgetaucht war.
Wegen mehrfachen Fehlverhaltens angeklagt
Die beiden beschlossen daraufhin, zu der Stelle zu fahren, um das Fantasiewesen zu fangen. Während der nächsten 20 Minuten diskutierten die Beamten offenbar über Pokemon. Dies, während sie verschiedene Orte aufsuchten, an denen immer neue virtuelle Kreaturen auftauchten.
Während sie das «Relaxo» erfolgreich einfangen konnten, war ein «Togetic» offenbar schwerer zu bändigen. In den Dokumenten ist zu lesen, wie ein Beamter ausdrucksstark fluchte, während er auf seinem Handy gegen das Pokemon kämpfte.
Nach dem Vorfall wurden beide Männer wegen mehrfachen Fehlverhaltens angeklagt. Sie gaben zu, nicht auf den Überfallanruf reagiert zu haben, bestritten aber, Pokemon Go gespielt zu haben.
In den Disziplinaranhörungen bestanden die beiden darauf, dass sie lediglich über das Spiel diskutiert hätten. Sie fochten die Entlassung durch die Stadt Los Angeles an. Das kalifornische Berufungsgericht schenkte ihren Erklärungen jedoch keinen Glauben und bestätigte ihre Entlassungen.