Das perfekte Instagram Bild ist laut Influencern tot
Das Wichtigste in Kürze
- Über zwei Millionen Schweizer nutzen Instagram als Foto-Plattform.
- Perfekte Ferienbilder sind zum Mainstream geworden.
- Influencern ist die Lust auf das perfekte Bild vergangen.
Champagner schlürfen im Nobel-Restaurant, flanieren am Traumstrand oder sinnieren in den Alpen: Über zwei Millionen Schweizer teilen und liken private Schnappschüsse auf Instagram.
Die Foto-App ist längst zum Mainstream geworden – mit Folgen. Das Luxus-Resort Bürgenstock führt in seinem Infinity-Pool neu ein Foto-Verbot ein. Wegen des atemberaubenden Ausblicks auf die umliegenden Berge wurde das Luxus-Spa förmlich überrannt.
Die Jagd nach dem perfekten Ferienbild gehört mittlerweile zum guten Ton. Waren es einst nur Influencer, die sich an den schönsten Orten der Welt inszenieren, tut dies heute auch der Nachbar.
Das ist auch ein Geschäft: Auf der Ferieninsel Bali wird mit dem schönsten Ausblick mächtig Kasse gemacht. Wer ein Bild auf der berühmten «Bali Swing» will, eine Schaukel mitten im Dschungel, zahlt rund 35 Franken Eintritt.
Das schreckt nicht ab – im Gegenteil: Instagram ist voll von fast identischen Schnappschüssen. Darüber nervte sich bereits Ex-Miss Whitney Toyloy (28). Auch Restaurants richten sich auf der Insel hübsche Ecken ein, die besonders schön abzulichten sind.
Influencer stören sich an Normalo-Fotos
Jetzt löscht es sogar den Influencern ab. Die Zürcher Food- und Reisebloggerin Sylwina sagt zu Nau: «Das perfekte Instagram-Foto ist tot.» Und erklärt: «Den Moment, als es cool war, ein Foto zu jagen, fühle ich nicht mehr.»
Das Bedürfnis der Menschen wandle sich mit den omnipräsenten perfekten Bildern. «Es muss langsam mehr dahinterstecken als nur ein Infinity-Pool», ist Sylwina überzeugt. Sie selbst fügt hübschen Food-Fotos auf Rezepte hinzu.
Mit ihrem Wandel ist die Zürcherin nicht allein: Die erfolgreichste Schweizerin Influencerin Kristina Bazan (25) setzt schon seit längerem auf Individualität. Waren es einst hübsche Modefotos, die ihr über zwei Millionen Follower bescherten, setzt sie heute auf ihre Gesangskarriere und düstere Bilder.
Mit Erfolg: Die Waadtländerin ist Aushängeschild von Luxus-Kosmetikmarken wie Yves-Saint-Laurent.