14 Tote bei Anschlag in Syriens Hauptstadt Damaskus
Das Wichtigste in Kürze
- 14 Personen sind bei einem Anschlag auf Damaskus gestorben, darunter zwei Kinder.
- Noch hat sich niemand zum Angriff bekannt.
Bei einem der schwersten Terroranschläge seit Jahren in Syriens Hauptstadt Damaskus sind mindestens 14 Menschen getötet und weitere verletzt worden. Zwei an einem Militärbus befestigte Sprengsätze seien am Mittwochmorgen explodiert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana.
Ingenieure hätten einen dritten Sprengsatz entschärft. Die meisten Todesopfer seien Angehörige des Militärs gewesen, hiess es aus Militärkreisen. Darunter waren laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte auch Offiziere.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Das syrische Staatsfernsehen zeigte Bilder eines ausgebrannten, noch qualmenden Busses und Soldaten bei Löscharbeiten. Anwohner sagten, die zwei Explosionen seien deutlich zu hören gewesen und hätten in der Bevölkerung Panik ausgelöst. Sicherheitskräfte sperrten laut Anwohnern die Gegend ab und kontrollierten Fussgänger.
Der schwerste Anschlag seit 2017
Der Anschlag vom Mittwoch war der schwerste in Damaskus seit Jahren. 2017 wurden rund 40 Menschen getötet, als ein Selbstmordattentäter einen Sprengstoffgürtel im Zentrum der Hauptstadt zündete. Damaskus ist fest in Kontrolle der Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad. Diese hatten 2018 auch die von Rebellen kontrollierten Gegenden am Stadtrand von Damaskus eingenommen.
In anderen Teilen des Bürgerkriegslandes wird weiterhin gekämpft. In Ariha in der nordwestlichen Provinz Idlib wurden beim Beschuss durch Regierungstruppen mindestens acht Zivilisten getötet. Darunter zwei Kinder, wie die Syrische Beobachtungsstelle mitteilte.
Die Kinder seien gerade auf dem Weg zur Schule gewesen. 26 weitere Zivilisten seien verletzt worden. Nutzer im Internet verbreiteten Fotos von blutüberströmten Kindern.
Letztes grosses Rebellengebiet Syriens
Die Region um Idlib ist nach mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg das letzte grosse Rebellengebiet des Landes. Russland und die Türkei sind die Schutzmächte der syrischen Regierung beziehungsweise der Opposition. Sie haben sich auf eine Waffenruhe für das lange umkämpfte Gebiet geeinigt.
Seitdem geht die Gewalt zurück. Dennoch kommt es immer wieder zu Angriffen, bei denen häufig auch Zivilisten getötet werden.