15 Festnahmen nach Auseinandersetzungen im Osten Jerusalems
Seit Ramadan-Beginn herrschen Unruhen in Israel. Bei Protesten in Jerusalem nahm die israelische Polizei zuletzt 15 Personen fest.
Das Wichtigste in Kürze
- Derzeit kommt es in Jerusalem zu Protesten gegen Haus-Zwangsräumungen von Palästinensern.
- Die israelische Polizei nahm nach eigenen Aussagen dabei 15 Personen fest.
Bei Auseinandersetzungen im Osten Jerusalems hat die israelische Polizei nach eigenen Angaben 15 Menschen festgenommen. Im Viertel Scheich Dscharrah seien Steine auf Beamte und Fahrzeuge geworfen worden, teilte die Polizei am frühen Freitagmorgen mit. Auch Feuerwerkskörper seien entzündet worden. Scheich Dscharrah liegt im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems nördlich der Altstadt.
Das Viertel steht seit Jahrzehnten wegen Eigentumsstreitigkeiten im Fokus. Sowohl israelische Siedler als auch Palästinenser erheben dort Besitzansprüche. Zwangsräumungen von Häusern von Palästinensern hatten in den vergangenen Jahren wiederholt Proteste nach sich gezogen, teils auch gewaltsame.
Eine Entscheidung des Obersten Gerichts in einem Fall von vier palästinensischen Familien wurde für kommende Woche erwartet. Seit Tagen treffen sich Unterstützer der Familien in Scheich Dscharrah zum gemeinsamen Fastenbrechen (Iftar) im Freien. Medien zufolge gab es dabei bereits wiederholt Auseinandersetzungen.
Wie das Portal «ynet» schrieb, setzten Siedler sich am Donnerstagabend ebenfalls an einen Tisch auf einer Strasse. Unter ihnen war demnach auch der rechtsextreme Politiker Itamar Ben Gvir.
Der Status Jerusalems ist eine der zentralen Streitfragen im Nahost-Konflikt. Israel beansprucht Jerusalem als «ewige und unteilbare Hauptstadt» für sich. Die Palästinenser halten ihrerseits an ihrem Anspruch auf Ost-Jerusalem als Hauptstadt fest.
Seit Ramadan-Beginn kommt es zu Ausschreitungen
Seit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan kam es wiederholt zu Spannungen und Gewalt im Westjordanland und im Ostteil Jerusalems. Der UN-Sondergesandte Tor Wennesland zeigte sich deswegen am Donnerstag «zutiefst besorgt».
Sprecher der Aussenministerien Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Spaniens und Grossbritanniens erklärten am Donnerstag: Die Forcierung von Siedlungsaktivitäten sowie Zwangsräumungen würden «die Bemühungen zum Aufbau von neuem Vertrauen zwischen den Parteien» untergraben.