200 Facebook-Nutzer verfolgten Christchurch-Anschlag live

Noëlle Steiner
Noëlle Steiner

Neuseeland,

Nach dem Anschlag im neuseeländischen Christchurch meldet sich Facebook mit den Zahlen zur Verbreitung des Livestream-Videos.

Moschee Christchurch Neuseeland.
Ein Muslim sitzt vor Blumen zum Gedenken an den Anschlag in Christchurch. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Facebook verfolgten rund 200 Personen den Livestream der Christchurch-Attacke.
  • 1,5 Millionen Mal musste das Video während der ersten 24 Stunden gelöscht werden.

Das Entsetzen nach dem Anschlag im neuseeländischen Christchurch ist immer noch gross. 50 Personen kamen ums Leben – mehr als 30 Verletzte werden zurzeit noch im Spital behandelt.

Der 28-jährige Täter aus Australien hatte den Angriff auf zwei Moscheen bei Facebook live gestreamt. Nun veröffentlichte das soziale Netzwerk am Montag einige Fakten zur Verbreitung des Videos.

200 Nutzer schauten live zu

Fast 200 Menschen verfolgten den Terroranschlag in Neuseeland live bei Facebook. Das Video sei innerhalb weniger Minuten nach der Anfrage der Polizei gelöscht worden. Und trotzdem wurde es über 4000 Mal angeklickt.

Facebook erhielt den ersten Hinweis auf das Video 29 Minuten nach dessen Beginn. Der Hinweis sei 12 Minuten nach Ende dieses Livestreams eingetroffen.

Das Video musste in den ersten 24 Stunden weltweit rund 1,5 Millionen Mal gelöscht werden. Mehr als 1,2 Millionen Versionen mussten bereits beim Upload blockiert werden. Das Anschlagsvideo konnte so schnell verbreitet werden, weil ein «8chan»-User den Link auf einer Datenaustausch-Seite teilen konnte.

Gedanken bei den betroffenen Opfern und Familien

Das Original-Video sei gelöscht worden und visuell ähnliche Uploads werden automatisch von Facebook und Instagram entfernt. Man arbeite nun weiter «rund um die Uhr» daran, das Video gänzlich aus den sozialen Medien zu löschen.

Die Gedanken seien laut Facebook bei den Opfern, deren Familien und der Gemeinschaft, die von der Attacke betroffen sind. Man unterstütze zudem die neuseeländische Polizei bei den Ermittlungen.

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