SVP Politikerin kritisiert nach Christchurch Attentat

Das Attentat in Neuseeland, bei dem ein Mann 50 Muslime tötete, sei in Realität eine Ausnahme. Das findet die Aargauer SVP-Grossrätin Nicole Müller-Boder.

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Nicole Müller Boder beim SVP-Kantonalparteitag zur Nomination der Nationalratskandidatinnen und -kandidaten 2015. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nicole Müller-Boder findet, in den Medien werde die Realität verschwiegen.
  • Dass ein Mann Muslime töte, sei die Ausnahme, normalerweise sei es umgekehrt.
  • Die SVP-Grossrätin kandidiert für den Nationalrat.

Das Thema dominierte an diesem Wochenende. Ein Mann tötet in Christchurch in Neuseeland vergangenen Freitag 50 Muslime. Der rechtsextreme Rassist begründet seine Tat mit Fremdenhass.

Die Anteilnahme ist weltweit gross. Medien berichten ausführlich. Das stösst auch auf Unverständnis.

Müller-Boder (SVP): «Dieser Anschlag ist ein Einzelfall»

SVP-Politikerin Nicole Müller-Boder verurteilt das Attentat. Doch das Christchurch-Massaker erhalte zu viel Aufmerksamkeit. Für sie ist klar: «Dieser Anschlag ist jetzt definitiv ein sogenannter Einzelfall», wie sie auf Facebook schreibt. Meist seien es doch Muslime, die «Ungläubige» töten.

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SVP-Grossrätin Nicole Müller-Boders Kommentar vom Samstag auf einen Post einer Facebook-Userin. - Screenshots Facebook

Nicole Müller-Boder politisiert für die SVP, ist Grossrätin im Kanton Aargau. Im Herbst tritt sie für die Aargauer SVP bei den Nationalratswahlen an. 2015 war ihr die Wahl nicht gelungen.

Gegenüber Nau erklärt sie: «Mich stört, dass man bewusst versucht, dem Bürger die Realität zu verschweigen.» Sie wisse als Grossrätin diesbezüglich mehr als andere.

«Als Mitglied der Sicherheitskommission hat man vertieftere Einblicke und erhält mehr Informationen in diesem Bereich, untersteht aber natürlich dem Kommissionsgeheimnis. Ich wünschte mir oft, dass die Bevölkerung hier auch mehr Einblick bekäme.»

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Nicole Müller-Boder ist als Grossrätin des Kantons Aargau Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission. - Screeenshots Facebook

Müller-Boder wünscht sich eine neutralere Berichterstattung, «dass man nichts verheimlicht oder verharmlost. Im Gegenzug sollte man natürlich auch nichts dramatisieren.»

Linke Sicht auf die Welt entspricht nicht der Realität

Das Problem: «'Linke' verschliessen die Augen vor der Wahrheit.» Wie im Kanton Zürich, wo die Herkunft bei Kriminellen nicht mehr genannt werden darf.

«Dies zeigt mir, dass ihnen wenigstens in diesem Bereich durchaus klar ist, was Sache ist. Aber sie versuchen ihr Bild von einer rosa multi-kulti-Welt aufrecht zu erhalten und geben den 'Rechten' die Schuld für alles, was auf dieser Welt passiert.»

Müller-Boders Facebook-Profil wurde im Sommer 2018 für 30 Tage gesperrt. Die Gruppe «Meldezentrale für Eidgenossen» hatte mehrfach Beiträge Müller-Boders gemeldet. Die Gruppe warf ihr Hetze und Herabsetzung von Minderheiten vor.

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Nicole Müller-Boder auf Facebook. Nach der vorübergehenden Sperrung ihres Profil, wurde es wieder freigegeben. - Screenshot Facebook

«Linke haben bewusst danach gesucht, weil sie mich von Facebook verbannen wollten. Davon bin übrigens nicht nur ich betroffen, sondern viele SVP-Politiker.» Sie betont aber, dass sie noch nie etwas gepostet hätte, was einen Strafbestand erfüllt hätte.

Nau wollte zudem wissen, ob sie glaube, dass Menschen einen Hass auf Muslime entwickeln können, wenn sie immer wieder derartige Kommentare über Muslime lesen würden. Die Frage sei falsch, erklärt Müller-Boder. «Der Hass entsteht nicht, weil jemand immer wieder von Vorfällen liest, sondern weil diese Vorfälle passieren.»

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