3300 Festnahmen bei Protesten gegen Frauen in indischem Tempel
Pilgerinnen und Journalistinnen wurden nach der Öffnung eines Tempels für Frauen immer wieder von konservativen Hindus angegriffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Oberste Gerichtshof hatte einen Bann für Frauen in einem Hindu-Tempel gekippt.
- Die Polizei hat bei Protesten mehr als 3300 Demonstranten festgenommen.
Sie wollen auf keinen Fall Frauen in ihrem Tempel: Die Polizei im südindischen Kerala hat bei Protesten gegen die gerichtlich angeordnete Öffnung des Sabarimala-Tempels mehr als 3300 Demonstranten festgenommen. Der Tempel ist seit dem 16. Oktober für Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter zugänglich. Seitdem wurden immer wieder Pilgerinnen und Journalistinnen von konservativen Hindus angegriffen.
Der Oberste Gerichtshof hatte zuvor einen jahrhundertealten Bann in dem Tempel für Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter gekippt. Ihnen war der Zutritt zu den Heiligtümern des Sabarimala-Tempels verwehrt worden, da ihre Anwesenheit angeblich das Zölibat der Tempelgottheit Ayappa gefährde. Menstruierende Frauen gelten im Hinduismus als unrein.
Den Festgenommenen wurden widerrechtliche Versammlung und Randale zur Last gelegt, wie die Polizei in Kerala heute Sonntag mitteilte. Der Grossteil sei bereits auf Kaution wieder frei. Die Kontroverse wird durch die Politik weiter angeheizt. Die konservative Regierungspartei BJP wirft der linken Regierung Keralas vor, die Gefühle gläubiger Hindus zu ignorieren. In Indien wird nächstes Jahr gewählt.