Acht Mitarbeiter von brasilianischem Bergbaukonzern wegen Dammbruchs inhaftiert

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Brasilien,

Drei Wochen nach dem verheerenden Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brumadinho sind acht Mitarbeiter des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale inhaftiert worden.

Helm mit Logo des Vale-Konzerns
Helm mit Logo des Vale-Konzerns - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Vermutlich mehr als 300 Tote bei schwerstem Industrieunglück Brasiliens.

Es handele sich um vier Führungskräfte und vier Mitarbeiter, die für die Stabilitätsprüfung des gebrochenen Damms zuständig waren, wie die Staatsanwaltschaft im südöstlichen Bundesstaat Minas Gerais am Freitag mitteilte. Demnach soll nun geklärt werden, welche Verantwortung sie für die «hundertfache schwere Tötung» tragen.

Durch den Dammbruch im ostbrasilianischen Brumadinho am 25. Januar waren vermutlich mehr als 300 Menschen getötet worden. Vor allem Arbeiter, aber auch Anwohner wurden unter Millionen Tonnen Klärschlamm begraben. 166 Leichen wurden seither geborgen, 147 Menschen werden noch vermisst und sind wahrscheinlich ebenfalls tot. Der Dammbruch ist das schwerste Industrieunglück in der Geschichte Brasiliens.

Die Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse gegen die acht Vale-Mitarbeiter erliess die Staatsanwaltschaft nun auf Grundlage der Aussagen von zwei Ingenieuren der deutschen Prüffirma TÜV Süd. Sie hatten im Auftrag von Vale den Damm inspiziert und wurden vier Tage nach dem Unglück zusammen mit drei Vale-Mitarbeitern für Befragungen festgenommen. Eine Woche später kamen sie wieder frei. Vier weitere Mitarbeiter von TÜV Süd werden in Brasilien noch von der Polizei gesucht.

Vale ist der weltweit grösste Eisenerz-Produzent und zählt zu den grössten Konzernen Brasiliens. Das Unternehmen verlor seit dem Unglück ein Viertel seines Marktwertes. Vale betont jedoch, sämtliche Sicherheitsvorschriften eingehalten zu haben.

Konzernchef Fabio Schvartsman forderte am Donnerstag, das Unternehmen nicht wegen der Katastrophe zur Rechenschaft zu ziehen. Vale sei ein «brasilianisches Kronjuwel» und dürfe nicht für «einen Unfall an einem seiner Dämme» bestraft werden - «egal wie gross die Tragödie ist», sagte Schvartsman vor einem Parlamentsausschuss.

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