Affen-Polonaise: Die traurige Wahrheit hinter dem lustigen Video
Das Wichtigste in Kürze
- 2011 ging ein Video von zwei sich synchron bewegenden Affenweibchen viral.
- Der Grund für die Polonaise ist aber eher traurig, haben Forscher nun herausgefunden.
- Die Monotonie im Alltag der Affen führt zu solchem Verhalten.
Zu Beginn des Jahrzehnts ging ein Video von zwei Schimpansen viral. In einem Zoo in St. Louis USA marschierten die Affen Holly und Bahkahri synchron hintereinander her – wie bei einer Polonaise. Was für manchen Zuschauer lustig anmutete, hat aber einen traurigen Hintergrund, wie Forscher nun erklären.
Forscher der britischen University of Warwick haben die Bewegungen der beiden Schimpansenweibchen jetzt untersucht. In einer kürzlich veröffentlichten wissenschaftlichen Abhandlung sind sie nun zum Schluss gekommen, dass die beiden nicht zufällig synchron hintereinander hergetrottet sind.
Stereotypie als Ursache
Laut Studienleiter Adriana Lameira liegt hier ein Fall von Stereotypie vor. Dies ist ein Verhalten, dass besonders häufig bei Tieren in Gefangenschaft beobachtet werden kann. Die Stereotypie gilt dabei als Symptom für schlechtes Wohlergehen und Wohlbefinden.
Dabei wiederholen sie eine bestimmte, monotone Bewegung oder ein Verhalten unablässig. Dieses hat aber kein Ziel und ist in manchen Fällen sogar destruktiv. So schwimmen zum Beispiel Pinguine im Kreis oder Vögel rupfen sich das Gefieder aus.
Immerhin: Die Stereotypie, die Holly und Bahkahri zeigen, ist für die Affenweibchen nicht schädlich, kommen die Forscher zum Schluss. Im Gegenteil, die Polonaise könnte dazu gedient haben, Stress abzubauen und Kontakt zu anderen Artgenossen aufzubauen.