Ägypten plant mehrstufiges Ende des Gaza-Kriegs

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Ägypten arbeitet an einem Plan zur Beendigung des Gaza-Konflikts in mehreren Phasen.

Ein Konvoi mit Krankenwagen fährt durch eine von Trümmern übersäte Strasse im Gazastreifen.
Ein Konvoi mit Krankenwagen fährt durch eine von Trümmern übersäte Strasse im Gazastreifen. (Archivbild) - Victor R. Caivano/AP/dpa

Ägypten hat arabischen Medienberichten zufolge einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Krieges in mehreren Stufen erarbeitet. Wie der saudische TV-Kanal Aschark News am Sonntag berichtete, ginge es in der ersten Phase darum, eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchzusetzen. In dieser Zeit sollten auch 40 im Gazastreifen festgehaltene Geiseln freigelassen werden.

Im Gegenzug sollte Israel 120 palästinensische Gefangene freilassen. Auf beiden Seiten sollte es sich dabei um Frauen, Kinder unter 18 Jahren und ältere, kranke Menschen handeln. Der Bericht bezog sich auf «informierte Quellen», die nicht näher ausgeführt wurden.

Zweite Phase: Nationaler palästinensischer Dialog

In der zweiten Phase ginge es darum, einen nationalen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens herzustellen. Ziel sei es, die «Spaltung zu beenden» und eine technokratische Regierung zu bilden, hiess es. Dieser Passus bezieht sich auf die Rivalität zwischen den beiden grössten Palästinensergruppen, der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der islamistischen Hamas.

Die dritte Phase sehe einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen vor. Zum Schluss sieht der Plan den Angaben zufolge einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vor.

Gleichzeitig müsste es allen Vertriebenen ermöglicht werden, zu ihren Wohnorten zurückzukehren. Bisher gibt es keine offizielle Reaktion aus Ägypten oder von der Hamas zu dem Bericht.

Hamas-Führung im Exil

Der Anführer der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, war zuvor mit einer Delegation zu Gesprächen in Ägypten. Dem Bericht von Aschark News zufolge ist er am Samstag wieder zurück nach Katar gereist. Er ist eine der wichtigsten Führungsfiguren der Hamas. Er lebt in Katar.

Berichten zufolge soll die im Exil lebende politische Hamas-Führung bereits hinter dem Rücken der beiden Hamas-Anführer im Gazastreifen, Jihia Sinwar und Mohammed Deif, Gespräche führen, wie der Gazastreifen und das Westjordanland nach Ende des Krieges regiert werden.

Unter der Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA hatten sich Israel und die islamistische Hamas Ende November auf eine mehrtägige Feuerpause im Gaza-Krieg geeinigt, was zur Freilassung von Geiseln und zur Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen führte.

Kommentare

User #2372 (nicht angemeldet)

Israel verhandelt nicht. Netanjahu will den totalen Krieg.

User #6151 (nicht angemeldet)

Mit der Hamas wird es kein Frieden geben. Abas hat sich auch nicht distanziert. Daher müssen neue Leute wohl gefunden werden.

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