Aktivisten starten neue Propagandaaktion gegen Nordkorea
Das Wichtigste in Kürze
- Südkoreanische Aktivisten haben erneut eine Propaganda-Aktion gegen Nordkorea gestartet.
- Mit Ballons wurden Flugblätter, Geld und Speichermedien über die Grenze geschickt.
- Bereits im Mai hatte eine ähnliche Aktion grosse Verärgerung in Pjöngjang ausgelöst.
Gegner der autokratischen Führung Nordkoreas in Südkorea haben eigenen Angaben zufolge erneut an der Grenze Flugblätter mit Ballons in Richtung Norden geschickt.
Eine ähnliche Propagandaaktion südkoreanischer Aktivisten und nordkoreanischer Flüchtlinge Ende Mai hatte grosse Verärgerung bei der kommunistischen Regierung in Pjöngjang ausgelöst. Sie hatte deshalb mit der Einstellung aller Kontakte zu Südkorea gedroht.
Seine Organisation habe in der Nacht zum Dienstag Ballons mit 500'000 Flugblättern, 2000 Ein-Dollar-Scheinen, Speichermedien und Broschüren losgeschickt. Dies teilte Park Sang Hak, der die «Kämpfer für ein Freies Nordkorea» leitet, in einer Erklärung mit.
Ziel dieser häufig unternommenen, in Südkorea selbst nicht unumstrittenen Ballonaktionen ist es, die Nordkoreaner zum Umsturz der kommunistischen Führung aufzurufen. Pjöngjang wirft der Regierung in Seoul vor, diese Kampagne zu tolerieren.
Südkoreanisches Ministerium äussert «tiefes Bedauern»
Das Vereinigungsministerium in Seoul bestätigte, dass es Versuche der Aktivisten gegeben habe, an der Grenze Flugblätter fliegen zu lassen. Doch ob diese auch über die Grenze gelangten, sei unklar, sagte eine Sprecherin. Ihr Ministerium habe «tiefes Bedauern» über die Aktion geäussert. Beide Länder trennt eine vier Kilometer breite militärische Pufferzone.
Das Ministerium hatte zuvor Anzeige gegen Park Sang Haks Organisation und eine andere Gruppe gestellt. Dies, um weitere Propagandaaktionen an der Grenze zu verhindern. Die Ermittlungen dauern an.
Zuletzt drohte Nordkorea mehrfach, seine eigenen Propagandaaktionen an der Grenze, einschliesslich der Verbreitung von Flugblättern, wiederaufzunehmen. Nordkorea hatte in der vergangenen Woche ein gemeinsames, aber zuletzt ungenutztes Verbindungsbüro nahe der Grenze gesprengt. Zuvor hatte Pjöngjang alle Kommunikationsleitungen zu Südkorea unterbrochen.