Al-Scharaa: Akteure müssen sich bei Syrien-Fragen einigen
Machthaber Al-Scharaa fordert, dass die ausländischen Akteure sich einige werden. Die Syrer müssten unabhängig entscheiden dürfen.
Der Anführer der Islamistengruppe HTS in Syrien fordert von den im Land einflussreichen ausländischen Staaten gemeinsame Schritte für die Zukunft des Landes. «Es ist wichtig, dass sich die grossen Akteure auf allgemeine Grundsätze in Bezug auf Syrien einigen.» Dies sagte Ahmed al-Scharaa in Damaskus nach einem Treffen mit dem türkischen Aussenminister Hakan Fidan.
Dabei müssten die Syrer unter anderem unabhängig über die Stabilität und Sicherheit des Landes entscheiden dürfen, sagte al-Scharaa – zuvor bekannt unter seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Dschulani. «Die Bevölkerung hat in den vergangenen 14 Jahren stark gelitten.»
Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad habe der «Henker» das Land verlassen und die Bevölkerung bleibe als «Opfer» zurück, sagte al-Scharaa erneut.
Türkei, USA, Russland und Iran mit Einfluss in Syrien
Aussenminister Fidan sagte, die Kurdenmiliz YPG in Syrien stelle aus Sicht der Türkei eine Bedrohung dar und forderte erneut, dass sich die Miliz auflösen müsse. Er hoffe, dass Syrien sowohl von der YPG als auch von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) «gesäubert» werde. Ankara sieht die YPG als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation.
Sie hat in der Vergangenheit mehrere Militäreinsätze gegen die YPG in Nordsyrien durchgeführt und hält dort mit Unterstützung von Rebellen Grenzregionen besetzt.
Die Türkei gilt nach dem Sturz Assads als einflussreichster ausländischer Akteur in Syrien. Doch auch Russland, der Iran und die USA haben militärischen Einfluss in Syrien.