Amazonas: Junges Bruderpaar überlebt einen Monat in Urwald

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Brasilien,

In Amazonas ist ein junges Bruderpaar, das seit Mitte Februar in Brasiliens Urwald vermisst war, wieder aufgetaucht.

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In Amazonas tauchten zwei Brüder wieder auf. (Symbol) Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa - sda - Keystone/ZB/Ralf Hirschberger

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 18. Februar verliefen sich zwei Brüder im Wald in der Nähe von Manicoré, Brasilien.
  • Trotz gross angelegten Suchaktionen wurden die beiden Jungen nicht gefunden.
  • Nun, einen Monat später, sind sie lebend wieder aufgetaucht.

Zwei kleine Jungen sind Medienberichten zufolge fast einen Monat nach ihrem Verschwinden im Dschungel lebend gefunden worden. Sie sind Angehörige eines indigenen Volkes in Brasilien.

«Dieser Fall ist so komplex und so mysteriös», sagte Pedro da Silva der Deutschen Presse-Agentur. Er arbeitet für den Indigenistischen Missionsrat Cimi im Bundesstaat Amazonas. «Diese Kinder haben ein bisschen Ortskenntnis, aber selbst Erwachsene verlieren sich im Wald.»

In Amazonas seit Februar vermisst

Die Brüder Glaucon (7) und Gleison (9) hätten sich in der Gegend um Manicoré im Bundesstaat Amazonas verlaufen. Sie seien auf der Jagd nach Vögeln gewesen seien, hiess es in den Berichten. Seit dem 18. Februar galten sie demnach als vermisst.

Am 15. März seien sie dann durch Zufall von einem Holzfäller entdeckt und am Donnerstag (Ortszeit) in ein Krankenhaus geflogen worden. Dies berichtete das Nachrichtenportal «G1» unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden.

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Der Amazonas Regenwald in Brasilien. (Archivbild) - dpa

Die Kinder ernährten sich nach eigenen Angaben von Früchten und gesammeltem Regenwasser. Dies sagte eine Krankenschwester, die bei der Erstversorgung in Manicoré dabei war, dem Portal «UOL». Die Jungen seien unterernährt und dehydriert gewesen und hätten wegen Verletzungen an den Füssen kaum noch laufen können.

Gleison habe seinen jüngeren Bruder zeitweise getragen. «Der Ältere beschützte den Jüngeren. Er trug ihn auf dem Rücken, bis der andere sich etwas erholt hatte», wurde die Krankenschwester zitiert. Die beiden seien kilometerweit von der Stelle gefunden worden, wo sie zuletzt gesehen worden seien.

Zustand der Jungen ist stabil

Die Behörden hatten die Suche schon aufgegeben, während die Indigenen noch weitermachten. Dutzende Feuerwehrleute und Freiwillige hatten nach den Jungen, die dem Volk der Mura angehören, gesucht.

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Ein Patient am Tropf. - Keystone

Der Zustand der Brüder sei ernst aber stabil, sagte der Kinderarzt Eugênio Tavares gegenüber «G1». Noch könnten sie keine feste Nahrung zu sich nehmen. «Sie müssen mindestens die Hälfte des Gewichts zurückgewinnen, das sie verloren haben, ehe sie nach Manicoré zurückkehren können.»

«Einige sprechen von einem Wunder. Wie die Indigenen sagen: Die Geister der Natur haben sie beschützt», sagte da Silva der dpa. Die Behörden hatten das Alter der Brüder zunächst mit 6 und 8 Jahren angegeben, die Mutter korrigierte später die Angaben.

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