Amnesty International nimmt Emirate in den Schwitzkasten
Die Soldaten der Vereinigten Arabischen Emirate verüben im Jemen brutale Menschenrechtsverletzungen, berichtet Amnesty.
Das Wichtigste in Kürze
- Amnesty International kritisiert die Vereinigten Arabischen Emirate scharf.
- Deren Soldaten sollen im Jemen Kriegsverbrechen verübt haben.
Amnesty International hat schwere Vorwürfe gegen die Vereinigten Arabischen Emirate wegen ihrer Rolle im Jemen-Konflikt erhoben: Bei «ungeheuerlichen» Menschenrechtsverstössen in inoffiziellen Haftanstalten der Emirate im Jemen könne es sich um Kriegsverbrechen handeln, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag.
Häftlinge seien verschleppt und in den Gefängnissen gefoltert worden. Diese Menschenrechtsverstösse müssten als Kriegsverbrechen geahndet werden, sagte die Leiterin des Krisenreaktionsteams von Amnesty, Tirana Hassan.
Our new report documents widespread arbitrary detentions, enforced disappearances and use of torture by #UAE troops and #Yemen-i forces they back in southern Yemen. @MohamedBinZayed: #UAE must reveal fate and whereabouts of Yemen’s disappeared. https://t.co/cSRwObmJM8
— Amnesty International (@amnesty) July 12, 2018
Amnesty untersucht 51 Fälle
Amnesty untersuchte die Fälle von 51 Männern, die zwischen März 2016 und Mai 2018 von Sicherheitskräften im Jemen verschleppt wurden. 19 der Männer sind demnach immer noch verschwunden. Amnesty hat nach eigenen Angaben Berichte von freigelassenen Häftlingen und von Angehörigen der Vermissten dokumentiert.
Im Jemen kämpfen die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen seit 2014 gegen die Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi. Die Vereinigten Arabischen Emirate spielen eine wichtige Rolle in einer vom sunnitischen Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition, die seit 2015 die Regierungstruppen unterstützt.