Anklage stellt mutmassliche Vergewaltigungen Weinsteins dar
Im Vergewaltigungsprozess gegen den früheren Hollywood-Mogul Harvey Weinstein hat die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten schwere Sexualverbrechen vorgeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Vergewaltigungsprozess gegen den Ex-Filmproduzenten Harvey Weinstein hat begonnen.
- Die Staatsanwaltschaft wirft dem 67-Jährigen im Auftaktplädoyer schwere Verbrechen vor.
Bei ihrem Auftaktplädoyer im Prozess gegen den ehemaligen Filmproduzenten legte die Anklägerin Meghan Hast am Mittwoch die Fälle von mehreren Frauen dar, die Weinstein sexuell bedrängt haben soll.
Beweise zeigten, «dass dieser Mann ein Sexualstraftäter und Vergewaltiger ist», sagte Hast. Demnach habe er «seine Macht in der Unterhaltungsindustrie dazu genutzt, ihr Schweigen sicherzustellen».
Die Staatsanwältin kündigte an, dass die mutmasslichen Opfer ihre Geschichten der Angst und Erniedrigung während des Prozesses erzählen werden – «endlich werden ihre Stimmen gehört werden», so Hast.
Verteidiger spricht von widersprüchlichen Aussagen
Die Verteidigung des ehemaligen Hollywood-Moguls Harvey Weinstein hat bei dessen Vergewaltigungsprozess in New York den mutmasslichen Opfern widersprüchliche Aussagen vorgeworfen.
Es gebe Beweise von diesen Zeugen selbst, die zeigten, dass ihre Vorwürfe nicht wahr seien, sagte Weinstein-Anwalt Damon Cheronis am Mittwoch bei seinem Eröffnungsplädoyer in New York. «Er (Weinstein) war nicht dieser meisterhafte Manipulator.»
Insgesamt hatten mehr als 80 Frauen Weinstein in den vergangenen Jahren sexuelle Übergriffe vorgeworfen und damit die weltweite MeToo-Bewegung ausgelöst. Viele der mutmasslichen Taten fanden jedoch nicht in New York statt oder sind zu lange her, um verhandelt zu werden.
In dem Prozess gegen Weinstein geht es jedoch vor allem um zwei Frauen: Der heute 67-Jährige soll eine von ihnen im Jahr 2006 zum Oral-Sex gezwungen, die andere 2013 vergewaltigt haben. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.
Der Prozess soll etwa zwei Monate dauern. Weinstein hatte immer wieder gesagt, die sexuellen Kontakte seien einvernehmlich erfolgt.