Auftaktplädoyers im Prozess gegen Harvey Weinstein erwartet

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USA,

Zwei Wochen nach Beginn des Prozesses gegen Harvey Weinstein werden heute Mittwoch die Eröffnungsplädoyers erwartet.

Harvey Weinstein
Harvey Weinstein verlässt das Gerichtsgebäude. Foto: Richard Drew/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Mittwoch werden die Auftaktplädoyers im Fall gegen Harvey Weinstein erwartet.
  • Die Anklage wird versuchen darzustellen, dass Weinstein ein Vergewaltiger ist.
  • Die Verteidigung wird die Glaubwürdigkeit der Zeuginnen infrage stellen.

Heute werden die ersten Plädoyers von Anklage und Verteidigung im aufsehenerregenden Vergewaltigungsprozess gegen den Ex-Filmmogul Harvey Weinstein erwartet. Damit beginnt im Prozess der inhaltliche Teil.

Fall Weinstein Donna Rotunno
Donna Rotunno, Anwältin von Harvey Weinstein. - DPA

Zuerst wird erwartet, dass Chefanklägerin Joan Illuzzi-Orbon den Fall aus der Sicht der Staatsanwaltschaft darlegt. Danach soll Weinsteins Hauptanwältin Donna Rotunno zu den Vorwürfen Stellung nehmen.

In dem Prozess gegen Weinstein geht es um die Vorwürfe von zwei Frauen: Der heute 67-Jährige soll eine von ihnen 2006 zum Oralsex gezwungen und die andere 2013 vergewaltigt haben. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft. Harvey Weinstein hatte immer wieder gesagt, die sexuellen Kontakte seien einvernehmlich erfolgt.

Glaubwürdigkeit der Zeuginnen im Zentrum

Erwartet wird ein harter Kampf zwischen Anklage und Verteidigung um die Glaubwürdigkeit der Zeuginnen. Am Ende entscheiden die zwölf Geschworenen über Schuld oder Unschuld.

Die Verteidigung wird anscheinend darauf beruhen, dass Weinsteins Sex mit den Frauen einvernehmlich war. Sie hätten sich davon einen Karriereschub versprochen. Rotunno hatte zuletzt die aufgeheizte Stimmung vor dem Gericht und eine angebliche Vorverurteilung ihres Mandanten beklagt.

Harvey Weinstein
Harvey Weinstein, Filmproduzent aus den USA, kommt in einem Gerichtsgebäude in Manhattan zur Auswahl der Geschworenen an. Foto: Mark Lennihan - DPA

In dem aufsehenerregenden Prozess waren in den ersten Wochen zwölf Geschworene und drei Ersatzjuroren ausgewählt worden. Ein grosser Anteil der 600 Personen war ausgeschieden, weil sich viele potenzielle Geschworene für befangen erklärten. Staatsanwältin Illuzzi-Orbon unterdessen warf der Verteidigung bei der Auswahl der Geschworenen vor, systematisch jüngere weisse Frauen ausschliessen zu wollen.

Mehr als 80 Frauen gegen Harvey Weinstein

Seit 2017 hatten insgesamt mehr als 80 Frauen Weinstein sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Ihre Anschuldigungen hatten die globale MeToo-Bewegung ausgelöst.

Überall auf der Welt erkannten Frauen und auch einige Männer ihre eigenen Geschichten in denen der mutmasslichen Weinstein-Opfer wieder. Sie begannen, sie unter dem Schlagwort «Me too» («Ich auch») zu sammeln. Ihr Einfluss reichte in viele Gesellschaften und stiess auch in Deutschland Diskussionen über sexualisierte Gewalt und männlichen Machtmissbrauch an.

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