Annäherung: Türkischer und armenischer Aussenminister treffen sich
Das Wichtigste in Kürze
- Die diplomatischen Kontakte zwischen den Nachbarländern Türkei und Armenien waren bis Dezember vergangenen Jahres jahrelang ausgesetzt.
Die Grenze zwischen beiden Staaten ist seit 1993 geschlossen. Im Januar hatten Sondergesandte Ankaras und Eriwans Gespräche zur Wiederannäherung begonnen. Ziel ist die vollständige Normalisierung der historisch belasteten Beziehungen.
Das Verhältnis zwischen den Nachbarstaaten ist durch mehrere Konflikte belastet - unter anderem durch den Genozid an den Armeniern im Ersten Weltkrieg. Rund 1,5 Millionen Armenier wurden Historikern zufolge damals Opfer systematischer Tötungen im Osmanischen Reich. Als dessen Rechtsnachfolgerin gibt die Türkei zwar Massaker an 300 000 bis 500 000 Menschen zu, weist die Einstufung als Völkermord aber zurück.
Die Türkei pflegt zudem enge Beziehungen zu Armeniens verfeindetem Nachbarland Aserbaidschan und unterstützte Baku im jüngsten Krieg um Berg-Karabach im Südkaukasus auch militärisch.