Argentiniens Präsident verbietet gendersensible Sprache

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Die neue argentinische Regierung untersagt die Verwendung von gendersensibler Sprache in Bundesbehörden.

Javier Milei, Präsident von Argentinien, spricht während der Conservative Political Action Conference, in Oxon Hill, Maryland. Foto: Jose Luis Magana/AP/dpa
Javier Milei, Präsident von Argentinien. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Jose Luis Magana

Die neue Regierung des ultraliberalen argentinischen Präsidenten Javier Milei hat die Verwendung von gendersensibler Sprache in allen Bundesbehörden untersagt. «Es dürfen keine Sonderzeichen verwendet werden, und die unnötige Verwendung der weiblichen Form in Dokumenten ist zu vermeiden», sagte Regierungssprecher Manuel Adorni am Dienstag. Die Anweisung galt bereits für die Streitkräfte des südamerikanischen Landes, nun wurde sie auf alle Bundesbehörden ausgeweitet.

Beim Gendern geht es um einen mutmasslich geschlechterbewussten Sprachgebrauch, der die Gleichbehandlung aller Geschlechter und Identitäten ausdrücken soll. Während Milei bei wirtschaftlichen Themen ultraliberale Positionen vertritt, ist er in anderen Bereichen ausgesprochen konservativ. So lehnt er unter anderem das Recht auf Abtreibung ab.

Zuletzt liess er zudem das Nationale Institut gegen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus schliessen. «Wir schreiten bei der Auflösung von Behörden voran, die zu nichts nutze sind», sagte Regierungssprecher Adorni in der vergangenen Woche dazu. Im Gegensatz zu anderen Ländern in Lateinamerika gibt es in Argentinien eine starke Frauenrechtsbewegung. Vor allem Politiker aus dem linken Lager und Aktivisten verwenden regelmässig gendersensibler Sprache.

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Kommentare

User #4058 (nicht angemeldet)

"gendersensible Sprache". Wie das schon klingt! Würg. Lest doch mal Zeitung. Gendersprache verlängert die Sätze, verkompliziert den Text, kostet nur Zeit, bringt nichts. Die Chinesen und Inder lachen sich ins Fäustchen ab der Dummheit der Europäer

User #9863 (nicht angemeldet)

Die Liste der Länder, die sich von der Zivilisation verabschieden, wird immer länger. Jetzt also auch Argentinien. Wenn Trump der nächste Potus wird, dann sind die USA auch auf dieser Liste und dann wird es schwer, an eine Zukunft des sozialverträglichen Miteinanders zu glauben. Ich bin jetzt 60 Jahre alt und beneide die nachfolgenden Generationen nicht um ein Leben in einer Welt, die aussen immer heisser, in den Herzen jedoch immer kälter wird. :-(

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