Aserbaidschan ruft regionalen Kriegszustand aus
Nach Gefechten in der Republik Arzach mit 16 Todesopfern hat Aserbaidschan in einigen Regionen den Kriegszustand ausgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- In einigen Landesteilen Aserbaidschans gilt ab Mitternacht Kriegszustand.
- In den betroffenen Regionen soll es ab Montag zudem eine Ausgangssperre geben.
- Bei den Gefechten in Berg-Karabach sind am Sonntag 16 Menschen ums Leben gekommen.
Die Südkaukasusrepublik Aserbaidschan wird nach der Eskalation in der Unruheregion Berg-Karabach den Kriegszustand in einigen Landesteilen verhängen. Das Parlament in der Hauptstadt Baku habe bei einer Sondersitzung bereits zugestimmt, meldete die aserbaidschanische Staatsagentur Azertac am Sonntag.
Auch Präsident Ilham Aliyev soll die Entscheidung Berichten zufolge bestätigt haben, so dass der Kriegszustand ab Mitternacht (Ortszeit - 22.00 Uhr MESZ) beginnen werde.
Ab Montagabend soll es zudem Ausgangssperren in den Regionen geben. Zuvor hatte der Staatschef den Beginn einer Militäroperation in dem von Armenien kontrollierten Konfliktgebiet erklärt.
16 Todesopfer bei Gefechten in der Republik Arzach
Die beiden verfeindeten Nachbarn liefern sich seit Sonntagmorgen schwere Gefechte um Berg-Karabach. Die Behörden der international nicht anerkannten Region meldete 16 Tote und mehr als hundert Verletzte. Unter den Opfern sind auch Zivilisten.
Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan warf Aserbaidschan vor, die Lage provoziert zu haben und verhängte den Kriegszustand für sein Land.
Das bedeutet auch, dass sich alle Bewohner ab einem Alter von 18 Jahren für einen Einsatz bereit machen sollen. Paschinjan sieht die Gefechte als Kriegserklärung Bakus an. Aserbaidschan erklärte, die Gegenoffensive sei nur startet worden, um die eigene Bevölkerung zu schützen.