Äthiopien stoppt Vormarsch seiner Truppen auf Tigray
Im Äthiopien-Konflikt hat die Zentralregierung nach eigenen Angaben das Vorrücken ihrer Streitkräfte auf die Tigray-Provinz gestoppt.
Regierungssprecher Legesse Tulu erklärte am Donnerstag, das Militär sei angewiesen worden, die von der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) zurückeroberten Gebiete zu halten, aber nicht weiter vorzurücken.
Die jüngste Aktion der Regierung sei damit beendet, auch wenn es noch kleinere Auseinandersetzungen in Grenzregionen gebe.
Die TPLF hatte vergangene Woche einen Rückzug aus umkämpften Gebieten des Landes bekanntgegeben und eine Aufnahme von Friedensgesprächen angeboten. Die Zentralregierung in Addis Abeba bezeichnete das Angebot jedoch als taktisches Manöver. Der Vielvölkerstaat Äthiopien im Osten Afrikas mit seinen 115 Millionen Einwohnern droht durch seit einem Jahr anhaltende Kämpfe zu zerfallen.
Regierungschef Abiy Ahmed kam 2018 mit dem Versprechen an die Macht, das Land zu reformieren. Er entmachtete die TPLF, die Äthiopien 25 Jahre lang dominiert hatte. Im Herbst 2020 hielt sie eigenmächtig Wahlen in ihrer Hochburg Tigray ab und griff kurz drauf eine Militärbasis an. Darauf begann die Regierung eine Militäroffensive mit Hilfe des Nachbarlands Eritrea.