Attentäter von Christchurch will Urteil anfechten
Im Jahr 2019 tötete Brenton Tarrant 51 Menschen bei einem Attentat im neuseeländischen Christchurch. Jetzt will er seine Verurteilung nicht akzeptieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Gegen sein Urteil legt der Attentäter von Christchurch Widerspruch ein.
- 2020 wurde der Rechtsterrorist Brenton Tarrant zu lebenslanger Haft verurteilt.
- Bei dem Angriff auf zwei Moscheen tötete 2019 der damals 28-Jährige 51 Menschen.
Am 15. März 2019 griff Brenton Tarrant in Auckland (NZL) zwei Moscheen in Christchurch an. Durch den Terroranschlag von dem Rechtsextremisten verloren 51 Menschen ihr Leben. Weitere 50 wurden teilweise lebensgefährlich verletzt.
Der damals 28-Jährige wurde im 2020 zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Dies ohne Möglichkeit von einer frühzeitigen Entlassung. Nun legt der Täter einen formalen Widerspruch ein. Am Dienstag gab dies das zuständige Berufungsgericht der Hauptstadt Wellington bekannt.
Tat wurde per Helmkamera ins Internet übertragen
Das minutiös geplante Attentat übertrug der Täter per Helmkamera ins Internet. Zuvor hatte er ein «Manifest» mit rassistischen und rechtsextremen Parolen per E-Mail verschickt und ins Netz gestellt.
Ein Datum für eine mögliche Anhörung nannte das Berufungsgericht ebenso wenig wie eine inhaltliche Begründung für das juristische Vorgehen. Er hatte sich in dem damaligen Verfahren schuldig bekannt. Es war das erste Mal, dass in Neuseeland ein Angeklagter zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf Bewährung verurteilt wurde. In Folge der Tat verschärfte die Regierung die Waffengesetze.
Blutigstes Attentat in Christchurch
Das Attentat in Christchurch auf der Südinsel Neuseelands gilt als das blutigste in der jüngeren Geschichte des Pazifikstaats. Viele Überlebende leiden bis heute unter den Folgen, sind arbeitsunfähig oder müssen mit starken Schmerzen leben. Bei dem Prozess hatten mehr als 80 Überlebende und Hinterbliebene die Möglichkeit, Erklärungen abzugeben. Mit emotionalen und teils wütenden Wortmeldungen wandten sie sich oft direkt an den Täter.
«Ich habe vor langer Zeit versprochen, den Namen des Terroristen vom 15. März nicht öffentlich zu nennen», sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. «Seine Geschichte sollte nicht erzählt werden, und sein Name sollte nicht wiederholt werden.»
Ardern hatte nach dem Urteilsspruch vor rund zwei Jahren bereits betont: «Er verdient völlige Stille auf Lebenszeit.» Tarrant sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis in Auckland in Einzelhaft.