Australien verlangt von Nordkorea Rückgabe gefallener Soldaten
Das Wichtigste in Kürze
- Nordkorea hat nach 65 Jahren die Überreste von 229 getöteten US-Soldaten zurückgegeben.
- Nun fordert auch Australien die Rückgabe der Leichnamen ihrer gefallenen Soldaten.
Nach den USA verlangt auch Australien von Nordkorea die Rückgabe von Überresten im Koreakrieg gefallener Soldaten. Aussenministerin Julie Bishop sagte am Dienstag, sie habe das Thema am Wochenende bei einem Treffen mit ihrem nordkoreanischen Kollegen Ri Yong Ho am Rande einer Sicherheitskonferenz in Singapur angesprochen. Sie habe Nordkorea auch die Unterstützung australischer Experten bei der Rückholung angeboten. Ri habe den Vorschlag «aufgenommen».
Im Koreakrieg (1950 bis 1953) kämpften UN-Truppen aus verschiedenen Staaten unter Führung der USA gegen nordkoreanische Soldaten, die von China unterstützt wurden. Von den rund 17'000 australischen Soldaten, die sich an der UN-Truppe beteiligten, wurden 340 getötet und mehr als 1'200 verletzt. 43 gelten noch als vermisst.
Übergabe an die USA bereits erfolgt
Genau 65 Jahre nach dem Waffenstillstand im Koreakrieg hatte Nordkorea Ende Juli die sterblichen Überreste gefallener US-Soldaten an die USA übergeben. Ein Flugzeug der US-Luftwaffe nahm in Nordkorea 55 in UN-Flaggen gehüllte Kästen entgegen und brachte sie zunächst auf den Stützpunkt Osan in Südkorea. Von da aus wurden sie in den US-Bundesstaat Hawaii gebracht, wo es eine offizielle Heimkehr-Zeremonie gab.
Die Übergabe ging auf eine Absprache von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zurück. Sie war eines der wenigen greifbaren Ergebnisse ihres historischen Gipfeltreffens in Singapur im Juni, das mit einem vagen Bekenntnis Nordkoreas zur «Denuklearisierung» zu Ende gegangen war.
Im Koreakrieg wurden rund 35'000 US-Soldaten getötet. Bereits zwischen 1990 und 2005 hatte Nordkorea die Überreste von 229 gefallenen US-Bürgern übergeben. Diese Übergaben endeten, als sich der Streit um Nordkoreas Atomprogramm verschärfte.