Feuer

Bedrohte Tierarten fürchten im Amazonas um ihre Existenz

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Brasilien,

Die Brände im Amazonas bedrohen nicht nur die Bevölkerung und das weltweite Klima. Auch Tausende Tiere fliehen vor dem Feuer und ihrem Aussterben.

Amazonas
Tausende Tiere kämpfen im Feuer des Amazonas derzeit um ihre zukünftige Existenz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zehn Prozent aller Tierarten der Welt leben in den Amazonas-Regenwäldern.
  • Diese sind von den verheerenden Waldbränden stark gefährdet.
  • WWF sorgt sich besonders um die bereits vom Aussterben bedrohten Tierarten.

Die Welt betet für den Amazonas. Die Regenwälder brennen lichterloh, die Politik streitet sich um Hilfegelder und Tausende Tiere kämpfen um ihr Leben.

Jede zehnte Tierart der Welt ist in den Wäldern des Amazonas zu Hause. Säugetiere, Reptilien, Amphibien oder Vögel werden die Auswirkungen der Brände in zwei Phasen spüren. Eine tritt sofort ein, die zweite ist langfristiger Natur.

Tiere an gelegentliche Brände angepasst

Grundsätzlich sind Waldbrände für die Tiere nicht nur negativ. Wie das Wissensmagazin «National Geographic» berichtet, sind die Brände teils ein wichtiger Faktor für die Gesundheit des Ökosystems. Einige Tiere sind dort sogar auf die Waldbrände angewiesen.

Amazonas
Eine Schlange flüchtet vor den Amazonas-Waldbränden. - Keystone

So nistet beispielsweise der Schwarzrückenspecht nur in ausgebrannten Bäumen und frisst jene Käfer, die verbranntes Holz befallen.

Doch: «Im Amazonas ist nichts an Waldbrände angepasst», sagen die Forscher. Auch wenn es immer wieder zu kleinen Waldbränden komme. Kurzfristig erwarten sie enorm viele Opfer. Denn die Tiere haben nur wenige Möglichkeiten: Sie können sich einbuddeln, fliehen, ins Wasser flüchten oder sterben.

Auch WWF Schweiz beobachtet die Situation genau. Jonas Schmid erklärt: «Die Tiere, die in den von den Bränden betroffenen Gebieten leben, versuchen in andere, sicherere Waldgegenden zu fliehen.»

Weil die Artenvielfalt im Amazonas aber derart gross sei, «werden viele Arten diese intensiven Feuer nicht überleben.»

Sterben bedrohte Arten durch die Amazonas-Brände aus?

Der amerikanische Umwelt-Forscher Mazeika Sullivan erklärt im Magazin: «Es gibt die unmittelbaren Gewinner und die unmittelbaren Verlierer.» Wobei hier ein Gewinn lediglich bedeutet, zu überleben.

Amazonas
Vögel haben im Amazonas-Inferno einen grossen Vorteil: Sie können im Gegensatz zu Ameisenbären oder Fröschen schlicht davon fliegen. - Keystone

Entscheidend ist die Mobilität: Grosse und schnelle Tiere wie Jaguare und Pumas können entkommen, Vögel dem Inferno davonfliegen. Doch langsame Tiere wie etwa Faultiere oder Ameisenbären können den Flammen wohl kaum ausweichen.

Schmid von WWF Schweiz präzisiert ebenfalls, «dass Greifvögel und andere Raubtiere zu kurzfristigen Gewinnern zählen.» Da es für sie einfacher sei, in abgebrannten Flächen Beute zu machen. «Längerfristig zählen sie aber gleichsam zu den Verlierern, da sowohl Beutetiere wie auch Lebensraum abnehmen.»

Besonders heikel wird es für Arten, die vom Aussterben bedroht sind. «So zum Beispiel Klammeraffe, Hyazinth-Ara, Jaguar, Harpyie, Dreifinger-Faultier und Tieflandtapir», zählt Schmid auf. Ob diese wirklich ihre Existenz verlieren, ist laut den Forschern nicht ausgeschlossen. Die Langzeitschäden könnten jedoch katastrophal ausfallen.

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Der WWF will den Amazonasschutz auch ohne Hilfsgelder sicherstellen. - Nau

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