Amazonas-Brände: alt Bundesrat Leuenberger rügt Bolsonaro
Die Waldbrände im Amazonas schmerzen auch alt Bundesrat Moritz Leuenberger. Der ehemalige UVEK-Chef kann bei Bolsonaro nur den Kopf schütteln.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Amazonas wüten noch immer verheerende Waldbrände.
- Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro lehnt jegliche Hilfe von Aussen ab.
- Alt Bundesrat Moritz Leuenberger lobt Europa, welches aus Fehlern gelernt habe.
Zuerst lehnt er die Hilfe der G7-Staaten ab, dann will er eine Entschuldigung. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro isoliert sich derzeit selbst, auch wenn die verheerenden Amazonas-Brände weltweite Auswirkungen haben.
Der Zank um die Brand-Hilfe bringt auch alt Bundesrat Moritz Leuenberger auf die Palme. Besonders als ehemaligen Chef des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK.
Wenn er «dem Zeug» des brasilianischen Präsidenten zuhöre, scheine es, als lebe dieser mental «vor dem Mittelalter, noch in der Zeit vor Christi Geburt!»
Europa hat aus den Fehlern gelernt
Doch Leuenberger hebt den Finger: «Auch in Europa gab es schlimmste Waldrodungen!» In erster Linie hätten Römer in Istrien gewütet, «auch damals gab es Klima-Verändernungen.» Die gerodeten Gebiete seien somit zu Einöden geworden.
Der grosse Unterschied jedoch: «Wir Europäer haben aus diesen groben Fehlern gelernt!» Darum hätten wir ein Waldgesetz, welches besagt: «Alles Holz, welches gerodet wird, muss wieder aufgeforstet werden.»
Könnte man die 20 Millionen, wie es Bolsonaro sagt, sinnvoll in europäische Wälder investieren? Da ist auch der ehemalige UVEK-Chef überfragt. «Ich wüsste jetzt nicht genau, wo. Wahrscheinlich am ehesten in den Gegenden, die die Römer damals abgeholzt haben.»
Doch falls die 20 Millionen nach Europa wandern würden, «würden wir sie zuerst einmal nehmen und dann schauen, was wir damit machen.»