Amazonas-Brände: In diesen vier Bereichen können wir helfen
Die verheerenden Waldbrände im Amazonas beschäftigen auch hierzulande stark. So weit weg die Katastrophe auch scheint, tatenlos zusehen muss keiner.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Amazonas-Brände bewegen die ganze Welt.
- Auch in der Schweiz zeigen sich viele betroffen von der Katastrophe.
- WWF und Greenpeace erklären, welchen Beitrag man in der Schweiz leisten kann.
Bundesrätin Sommaruga ist entsetzt, Klima-Kids demonstrieren vor der brasilianischen Botschaft und die sozialen Netzwerke sind voller #Prayforamazonia-Posts. Die verheerenden Waldbrände des Amazonas bewegen auch in der Schweiz stark.
Hierzulande fühlt man sich jedoch machtlos. Daher rufen viele zum Handeln auf. Die Frage ist nur: Wie?
Bei WWF und Greenpeace muss man auf Ideen nicht lange warten. So gibt es gemäss den Umweltschutz-Organisationen vier Bereiche, die aus der Schweiz heraus beeinflussbar sind.
1: Wissen verbreiten
«Wie gravierend die Waldbrände im Amazonas-Gebiet für die gesamte Welt sind, ist nicht allen bekannt.» Davon ist Yvonne Anliker, Mediensprecherin von Greenpeace Schweiz, überzeugt.
Vorsätzliche Brandstiftung: „Wer den #Amazonas zerstört, wird durch die Politik von #Bolsonaro zusätzlich bestätigt. Die derzeitige brasilianische Regierung hat die Umweltpolitik systematisch geschwächt". Danicley Aguiar, Greenpeace Brasilien
— Greenpeace e.V. (@greenpeace_de) August 21, 2019
#PrayforAmazonas #Klimanotstand pic.twitter.com/9mc94Xl6gg
Deshalb sei es wichtig, Berichte auf den sozialen Medien zu verbreiten und im Freundeskreis darüber zu sprechen. Die wichtigsten Antworten zu dem Amazonas-Bränden gibt es hier.
2: Nachhaltig Essen
Ein weiterer Punkt ist die Ernährung. Myriam Stucki von WWF Schweiz empfiehlt, «nachhaltige Produkte aus der Region zu kaufen.» Weiter geht Greenpeace: «Wer weniger Fleisch isst, schützt tatsächlich die Wälder dieser Welt.»
Die Nutztierhaltung und Fleischproduktion würden zu den Hauptursachen für Abholzung und Brände im Amazonasgebiet gehören. In der Schweiz landen jährlich über 400 Tonnen brasilianisches Rindfleisch auf den Tellern.
Hinzu kommt: Auch Schweizer Fleisch ist von der Landwirtschaft in Brasilien abhängig. Unsere Nutztiere werden mit Soja gefüttert, wovon 56 Prozent aus Brasilien importiert werden.
Umweltschützer glauben, Farmer hätten die jüngsten Brände gelegt, um neue Vieh-Weideflächen oder Felder für den Sojaanbau zu schaffen.
Das Soja Netzwerk Schweiz hingegen, zu dem auch Migros oder Coop gehören, sieht Verbesserung. So würden Grosshändler auf Soja verzichten, das von Flächen im brasilianischen Amazonasgebiet stammt, die nach Juli 2006 abgeholzt wurden.
3: Spenden und Petitionen
Um den Menschen vor Ort zu helfen, wurden bereits viele Petitionen gestartet. So auch von Greenpeace oder Campax. Letztere verlangt, dass die Schweiz «Kein Schweizer Freihandelsabkommen mit Amazonas-Zerstörer Bolsonaro!» eingeht.
Konkret soll Bundesrat Parmelin das Mercosur-Abkommen kippen. Von den geforderten 45'000 Stimmen kamen bis Montagabend bereits 40'000 zusammen.
In Freihandelsabkommen müssen Kriterien hinsichtlich sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit zwingend eingehalten werden. Eine Unterzeichnung des #Mercosur-Abkommens kommt deshalb erst in Frage, wenn Brasilien seinen Umweltverpflichtungen nachkommt. https://t.co/NTIHL22MYf pic.twitter.com/THEqJlpgMC
— SP Schweiz (@spschweiz) August 26, 2019
Auch auf politischer Ebene findet die Forderung Anklang. Sowohl bei Linken, wie auch rechten Vertretern. WWF mahnt hingegen, den Organisationen vor Ort zu spenden.
4: Wählen, wählen, wählen
Zu guter Letzt empfehlen die Umweltschützer den Gang an die Urne. «Politisch kann man in der Schweiz im Herbst Politiker wählen, denen der Natur- und Klimaschutz wichtig ist», so WWF Schweiz.
Greenpeace mahnt zudem: «Die Schweiz ist nicht auf Klimakurs. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, muss sich in unserem Land noch einiges bewegen.» Dafür brauche es ein umwelt- und klimafreundliches Parlament.
Ob der Amazonas bis im Herbst warten kann, ist fraglich. Auf internationaler Bühne haben die G7-Staaten jedenfalls 20 Millionen Euro für Soforthilfe gesprochen.