Ein brennendes Flugzeug der russischen Airline Aeroflot musste in Moskau notlanden. Der Jet fing Feuer, insgesamt 41 Personen starben, darunter zwei Kinder.
Russisches Flugzeug fängt Feuer
Das teils ausgebrannte russische Passagierflugzeug vom Typ Suchoi Superjet-100 steht auf dem Flughafen Scheremetjewo. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Russland musste ein Flugzeug kurz nach dem Start notlanden.
  • Videos zeigen, wie die Maschine bereits bei der Landung Flammen hinter sich herzieht.
  • Bei dem Unglück kamen laut Ermittlern 41 Menschen ums Leben. 37 überlebten.
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Nach dem Brand eines russischen Passagierjets am Moskauer Flughafen Scheremetjewo mit 41 Toten suchen die Ermittler weiter nach der genauen Unfallursache. Dazu sollen Überlebende, Augenzeugen und Flughafenmitarbeiter befragt werden.

War es ein technischer Fehler?

Dies teilte das staatliche Ermittlungskomitee nach der Katastrophe in der Nacht auf Montag mit. Bisher geht die staatliche Fluggesellschaft Aeroflot davon aus, dass ein Technikfehler den Piloten der Maschine vom Typ Suchoi Superjet-100 auf dem Weg nach Murmansk im Norden Russlands zum Umkehren zwang. Am Moskauer Flughafen ging die Maschine bei der Notlandung auf dem Rollfeld in Flammen auf.

Flugzeug brannt Moskau Flughafen
Das brennende russische Passagierflugzeug auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo. - dpa

Erklärung des Piloten

Denis Jewdokimow landete die Unglücksmaschine am Sonntagabend in Moskau. Er hat das Flammeninferno überlebt. Gegenüber dem russischen Portal «Baza» sagt er: «Wegen des Blitzeinschlags verloren wir den Funkkontakt. Nach einer kurzen Zeit konnten wir ihn über die Notfrequenz wiederherstellen. Allerdings war die Kommunikation sehr kurz und unregelmässig.»

Die Geschwindigkeit sei bei der Landung gering gewesen. «Wir haben versucht, uns dem Boden sanft zu nähern, mit einer Abnahme der vertikalen Geschwindigkeit», sagt der Pilot. Warum es zum Aufprall kam, könne er sich nicht erklären.

Nach der Landung sei es zum Brand gekommen. «Als das Flugzeug stillstand, haben wir die Evakuierung ausgerufen.» Zuerst habe der zweite Pilot die Maschine verlassen, dann er. «Ich habe gar nicht geschaut, ob die Feuerwehr schon da war.»

Flugzeug wurde von Blitz getroffen

Medien berichteten von einem möglichen Motorschaden. Es gab aber auch Aussagen von Augenzeugen, nach denen das Flugzeug von einem Blitz getroffen worden sein soll. Als die Maschine mehrmals auf dem Rollfeld des Flughafens aufprallte, platzte nach ersten Erkenntnissen der Ermittler auch der voll befüllte Treibstofftank. Blitzschnell breitete sich das Feuer aus. Der hintere Teil der Maschine stand komplett in Flammen und zog eine dicke Rauchwolke hinter sich her.

Wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf eine nicht näher benannte Quelle berichtete, misslang der erste Versuch einer Notlandung. Beim zweiten Mal habe dann erst das Fahrwerk und dann die Spitze des Flugzeugs den Boden berührt. Dabei habe es Feuer gefangen. Die Behörden gehen derzeit der Ursache für das Unglück nach. Sie ermittelten in alle Richtungen. Es sei aber noch zu früh, um Schlüsse zu ziehen, hiess es.

Moskau Flughafen Flugzeug Brand
41 Menschen kamen beim Unglück ums Leben. - AFP

Weitere Grossbestellung

Die Suchoi Superjet-100 ist die erste Neuentwicklung des russischen Flugzeugbaus nach dem Ende der Sowjetunion, der Kurzstreckenflieger ist seit 2011 zugelassen. Aeroflot hat zurzeit 50 Jets dieses Typs im Einsatz, erst im vergangenen Herbst kündigte sie den Kauf von weiteren 100 Maschinen an. Die Jets sollten trotz des Unfalls zunächst weiter im Einsatz bleiben, hiess es.

An Bord des Fluges SU1492 waren 78 Menschen. Unter den Toten sind nach Angaben der Behörden zwei Kinder und ein Flugbegleiter. Viele der Verletzten erlitten laut Rettungskräften Rauchgasvergiftungen.

An Bord der Maschine brach Panik aus, wie auf einem im Internet veröffentlichten Video zu hören und zu sehen war. Die Aufnahmen zeigten auch, wie die rechte Tragfläche der Maschine brannte. Videos des Unglücks verbreiteten sich generell in den Onlinediensten rasend schnell. Ein weiteres Video zeigt, wie das in Russland hergestellte Flugzeug auf dem Rollfeld aufschlägt und danach in Flammen aufgeht. Insassen retteten sich über Notrutschen aus der brennenden Maschine, aus der dichte Rauchwolken aufstiegen.

Putin reagiert

Das Feuer wurde nach Angaben des Flughafens und des Zivilschutzes schnell gelöscht. Zahlreiche Passagiere hätten das Flugzeug in weniger als einer Minute über Notrutschen verlassen, teilte Aeroflot mit. «Die Crew hat alles ihr Mögliche getan, um die Leben der Passagiere zu retten und den Betroffenen Nothilfe zu geben.»

Kremlchef Wladimir Putin ordnete eine gründliche Aufklärung an. Er und Regierungschef Dmitri Medwedew sprachen den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus. Den Überlebenden sicherten sie Hilfe zu. In dem Gebiet Murmansk nahe der finnischen Grenze solle den Opfern gedacht werden, sagte der Gouverneur der Region.

Nach dem Unglück wurden zunächst einige Maschinen auf andere Moskauer Flughäfen umgeleitet. Der Betrieb auf Russlands grösstem Flughafen Scheremetjewo wurde aber bereits nach kurzer Zeit wieder aufgenommen. Mehr als 100 Flüge waren verspätet.

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