Belgien schrumpft, die Niederlande werden grösser
1843 wurde der Grenzverlauf zwischen Belgien und den Niederlanden festgelegt. Nach 175 Jahren soll dieser nun korrigiert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 1. Januar tritt ein Vertrag zur Grenzkorrektur zwischen Belgien und den Niederlanden in Kraft.
- Die beiden Länder tauschen zwei Halbinseln ab, die jeweils nur vom anderen Land her erreichbar waren.
- Dabei profitieren rein flächenmässig die Niederlande.
Belgien schrumpft und die Niederlande werden grösser. Nach Angaben des Gouverneurs der belgischen Provinz Lüttich tritt zum 1. Januar ein Vertrag zur Grenzkorrektur in Kraft. Er hat zur Folge, dass zwei im Fluss Maas gelegene Halbinseln mit einer Grösse von etwa 23 Fussballfeldern (16,37 Hektar) niederländisches Territorium werden. Belgien bekommt im Gegenzug nur eine rund 4 Fussballfelder grosse Halbinsel (3,09 Hektar).
Die Grenzkorrektur wurde vereinbart, weil die drei unbewohnten Halbinseln nach einer Begradigung der Maas im Jahr 1961 zu Enklaven geworden worden. So konnte Belgien die zu seinem Territorium gehörenden Halbinseln de l’Ilal und d’Eijsden seitdem nur noch auf dem Wasserweg erreichen. Gleiches galt umgekehrt für die bislang niederländische Halbinsel Petit-Gravier. Von der Situation profitierten vielfach etwa Drogenschmuggler, die die Halbinseln als gesetzesfreien Raum missbrauchten.
Der ursprüngliche Grenzverlauf in dem jetzt neu geordneten Gebiet war 1843 festgelegt worden und folgte dem tiefsten Punkt im Fluss.