Benjamin Netanjahu reist zu Bolsonaros Amtseinführung nach Brasilien
Der israelische Ministerpräsident wird dem neuen brasilianischen Präsidenten die Ehre erweisen und bei seiner Amtseinführung dabei sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Israels Ministerpräsident Netanjahu wird die Amtseinführung von Jair Bolsonaro besuchen.
- Es ist der erste Besuch Netanjahus in Brasilien.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reist zur Amtseinführung des rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro nach Brasilien. Netanjahu werde noch am Donnerstag abreisen und in Brasilien am Rande der Amtseinführung am 1. Januar auch mit US-Aussenminister Mike Pompeo sprechen, wie ein israelischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte. Den ultrarechten Bolsonaro will Netanjahu demnach am Freitagnachmittag in Rio de Janeiro treffen.
Es ist der erste Besuch eines israelischen Ministerpräsidenten in Brasilien. Am 2. Januar will Netanjahu zurück nach Israel reisen. Vor Ort sind den Angaben zufolge auch Gespräche unter anderem mit den Präsidenten von Chile und Honduras sowie mit Vertretern der jüdischen Gemeinde und einer pro-israelischen, christlichen Gruppe geplant.
Der ultrarechte Jair Bolsonaro, der immer wieder Sympathie für die brasilianische Militärdiktatur (1964-1985) geäussert hat, war Ende Oktober in der Stichwahl mit 55 Prozent der Stimmen zum brasilianischen Präsidenten gewählt worden. Er ist ein glühender Anhänger von Donald Trump und lehnt wie der US-Präsident den Multilateralismus ab.
Bolsonaro will nach dem Vorbild Trumps zudem die Botschaft seines Landes in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen. Auch in der Klimapolitik sind beide auf einer Linie: Bolsonaro will die Vorschriften für den Umweltschutz drastisch lockern und etwa die Beschränkungen für eine Abholzung des Regenwaldes aufheben.
Innenpolitisch setzt Bolsonaro auf einen harten Kurs gegen Drogenhändler und andere Straftäter. Aber auch linken Gegnern drohte er bereits «Säuberungen» an. «Guten Brasilianern» will er es hingegen erlauben, Waffen zu tragen. Seine Gegner prangern unter anderem seine rassistischen, frauen- und schwulenfeindlichen Äusserungen an.
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