Berg-Karabach: Baerbock verlangt Rückkehr an den Verhandlungstisch
Deutschlands Aussenministerin Baerbock fordert eine Rückkehr an den Verhandlungstisch in Berg-Karabach. Jetzt sei Zeit für Deeskalation.
Bundesaussenministerin Annalena Baerbock hat von den Konfliktparteien in Berg-Karabach eine Rückkehr an den Verhandlungstisch verlangt. «Was die Menschen in der Region brauchen, ist ein dauerhafter Frieden zwischen Aserbaidschan und Armenien. Und das kann nur am Verhandlungstisch erreicht werden», sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York zur Lage in Berg-Karabach. «Jetzt ist die Zeit zur Deeskalation», betonte Baerbock, die zugleich davor warnte, die armenische Demokratie zu destabilisieren.
Das autoritär geführte Aserbaidschan hatte am Dienstagmorgen einen breit angelegten Militäreinsatz zur Eroberung Berg-Karabachs begonnen.
Baerbock: «Brauchen vollständiges Ende der Gewalt»
Die Region liegt zwar auf aserbaidschanischem Staatsgebiet, wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Die beiden ehemals sowjetischen Länder kämpfen seit Jahrzehnten um Berg-Karabach. Die Waffenruhe nach dem letzten Krieg im Jahr 2020, in dem das durch Gas- und Öleinnahmen hochgerüstete Aserbaidschan bereits grosse Teile Karabachs erobert hatte, wurde immer wieder gebrochen.
Baerbock verlangte eine vollständige Einstellung der Militäraktionen. Man habe zwar die Berichte über einen Waffenstillstand zur Kenntnis genommen. «Was wir aber brauchen, ist ein völliges Ende der Gewalt.» Aserbaidschan trage die Verantwortung, die Zivilbevölkerung von Berg-Karabach zu schützen, sagte die Aussenministerin. Eine Vertreibung oder erzwungene Abwanderung ethnischer Armenier aus Berg-Karabach sei nicht akzeptabel. Zugleich dürfe die territoriale Integrität und Souveränität Armeniens und Aserbaidschans nicht in Frage gestellt werden.