Bericht: Syrien lotet Rolle Russlands und der Türkei aus
Laut einem Medienbericht verhandelt Syriens neue Regierung mit Russland und der Türkei über deren zukünftige Militärpräsenz im Land.

Syriens neue Regierung verhandelt einem Medienbericht zufolge mit Russland und der Türkei über deren künftige Militärpräsenz in dem Land. Beide Staaten könnten Syrien militärisch unterstützen, sagte Präsident Ahmed al-Scharaa der «New York Times».
Mögliche Abkommen müssten «Syriens Unabhängigkeit und seine Sicherheit gewährleisten». Zudem dürfe kein ausländisches Militär syrisches Territorium nutzen, um andere Staaten zu bedrohen, sagte Al-Scharaa.
Russland hatte im syrischen Bürgerkrieg die Regierung des im Dezember gestürzten Machthabers Baschar al-Assad unterstützt. Moskau unterhält in Syrien strategisch wichtige Militärstützpunkte.
Syrien erwägt weiterhin russische Unterstützung für Militär
Russland habe das syrische Militär jahrzehntelang beliefert, sagte Syriens neuer Präsident. Sein Land sei in Zukunft möglicherweise erneut auf die Unterstützung Russlands oder anderer Länder angewiesen. «Bis jetzt haben wir keine Angebote von anderen Nationen erhalten, die syrischen Waffen zu ersetzen», sagte er mit Verweis darauf, dass diese überwiegend aus russischer Produktion stammten.
Ein Auslieferungsgesuch für den Anfang Dezember nach Russland geflohenen Assad habe Moskau abgelehnt, sagte Al-Scharaa.
In Syrien ringen mehrere Länder um Einfluss. Russland strebt den Erhalt seiner Militärbasen und politische Einflussnahme an. Der nördliche Nachbar Türkei wiederum will seinen Einfluss in Nordsyrien ausbauen, kurdische Autonomiebestrebungen eindämmen und Flüchtlinge zurückführen. Israel will mit Angriffen vor allem im grenznahen Süden Syriens eigene Interessen durchsetzen.