Berichte: Israel gibt vor Rafah-Angriff Geisel-Deal «letzte Chance»

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Israel sieht in den Verhandlungen eine letzte Chance vor der Rafah-Offensive. Man wolle nicht, dass die Hamas den Angriff weiter hinauszögert.

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Laut Berichten hält Israel an Plänen fest, Rafah anzugreifen. Nun soll aber graduell vorgegangen werden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hamas und Israel sollen bei Verhandlungen über Geiseln Fortschritte erzielt haben.
  • Es sei aber die letzte Chance vor der Rafah-Offensive.
  • Man wolle nicht zulassen, dass die Hamas diese mit der Aussicht auf einen Deal verzögert.

Israel sieht die jüngsten Bemühungen um eine Feuerpause und einen Geisel-Deal im Gaza-Krieg Medienberichten zufolge als «letzte Chance» vor dem geplanten Angriff auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens.

Die am Freitag in Tel Aviv erfolgten Gespräche zwischen ägyptischen und israelischen Vertretern seien nach Angaben eines ranghohen israelischen Beamten «sehr gut» und konzentriert verlaufen. Die Ägypter seien offenbar bereit, die islamistische Hamas unter Druck zu setzen, um eine Einigung zu erzielen.

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Angehörige der israelischen Geiseln protestieren immer wieder gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu. (Archivbild) - keystone

Es seien bei den Gesprächen in allen Bereichen Fortschritte erzielt worden, zitierte die «Times of Israel» am späten Freitagabend entsprechende Berichte. Zuvor hatte auch der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News von erheblichen Fortschritten berichtet.

Hamas-Boss al-Sinwar weiterhin in Tunnel vermutet

Israel werde nicht zulassen, dass die Hamas, insbesondere ihr Anführer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, einen Geisel-Deal hinauszögert, um die geplante Militäroffensive in Rafah zu verhindern, wurde der israelische Beamte zitiert. Die Armee hatte vor wenigen Tagen zwei weitere Reservebrigaden mobilisiert.

Al-Sinwar gilt als Planer des Massakers in Israel vom 7. Oktober vergangenen Jahres, in dessen Folge rund 1200 Israelis getötet und rund 250 Menschen nach Gaza verschleppt wurden. Er wird in Tunneln unterhalb Rafahs vermutet.

«Letzte Chance»

«Dies ist die letzte Chance, bevor wir nach Rafah gehen», zitierte die «Times of Israel» den namentlich nicht genannten israelischen Regierungsbeamten. «Entweder ein Abkommen in naher Zukunft oder Rafah». Israel will in der an Ägypten grenzenden Stadt im Süden Gazas die letzten dort verbliebenen Bataillone der Hamas zerschlagen. Ägypten will laut israelischen Medien eine Einigung erreichen, um den Angriff in Rafah abzuwenden. Ägypten ist besorgt, dass Palästinenser in grossen Zahlen über die Grenze kommen könnten.

In Rafah haben Hunderttausende Zuflucht vor den Kämpfen im übrigen Gazastreifen gesucht. Bei dem jüngsten Gespräch zwischen ägyptischen und israelischen Vertretern sollte es israelischen Medien zufolge zunächst um ein begrenztes Abkommen mit der Hamas gehen, wonach nur einige weibliche, ältere und kranke Geiseln freikommen. Einen Vorschlag der USA, 40 solcher Verschleppten freizulassen, hatte die Hamas abgelehnt. Ihr zufolge sollen nicht mehr so viele Geiseln am Leben sein, die in diese Kategorien fallen. Die Hamas fordert einen dauerhaften Waffenstillstand in Gaza, was Israels Regierung jedoch ablehnt.

Kommentare

User #6382 (nicht angemeldet)

Die Hamas ist nicht an Frieden interessiert. Die Angriffe auf Zivilisten gehen weiter.

User #6382 (nicht angemeldet)

Weder das Rote Kreuz noch die UNO wissen wo die Geiseln sind und wie es ihnen geht. Oder interessiert sie das einfach nicht und lassen die Zivilbevölkerung weiter leiden?

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