Berichte: Israel hat Rafah-Einsatzpläne eingeschränkt

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Der Druck der USA auf Israel hat offenbar Früchte getragen. Israel hat die Einsatzpläne für ihren Rafah-Einsatz eingeschränkt.

Rafah
Rafah liegt in Trümmern. Die Vereinigten Staaten warnen davor, dass eine Offensive zu einer Zunahme der zivilen Opfer führen würde. (Archivbild) - Abed Rahim Khatib/dpa

Israel hat sein umstrittenes militärisches Vorgehen in Rafah im Süden des Gazastreifens Medienberichten zufolge an die Forderungen der verbündeten USA nach begrenzten Einsätzen angepasst. «Man kann durchaus sagen, dass die Israelis ihre Pläne aktualisiert haben. Sie haben viele der Bedenken, die wir geäussert haben, berücksichtigt», zitierte die Zeitung «Times of Israel» in der Nacht zum Mittwoch einen ranghohen Beamten der US-Regierung.

Auch die «Washington Post» hatte zuvor berichtet, Israel habe nach Gesprächen mit der US-Regierung beschlossen, die Pläne für eine Grossoffensive in der an Ägypten grenzenden Stadt aufzugeben und stattdessen in einem begrenzteren Rahmen vorzugehen. Ein früherer Plan, zwei israelische Armee-Divisionen in die Stadt zu schicken, werde nicht weiterverfolgt, berichtete die US-Zeitung unter Berufung auf namentlich nicht genannte US-Beamte.

In Rafah will Israels Führung die letzten dort vermuteten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen. Rafah ist nach mehr als sieben Monaten Krieg die letzte noch halbwegs intakte Stadt im abgeriegelten Gazastreifen. Die USA lehnen eine grosse israelische Bodenoffensive dort ab.

Israels Armee begann vor zwei Wochen einen Bodeneinsatz im Osten der Stadt. Laut der «Times of Israel» haben nach jüngsten Schätzungen des Militärs seither etwa 950'000 Palästinenser Rafah verlassen. Derzeit sollen sich demnach noch rund 30' 000 bis 400'000 Zivilisten dort aufhalten. Vor dem Beginn des Einmarsches der israelischen Armee hatten mehr als eine Million Binnenflüchtlinge aus anderen Teilen des Gazastreifens in Rafah Schutz gesucht.

Lebensmittelverteilung in Rafah vorläufig ausgesetzt

Das UN-Hilfswerk für Palästina (UNRWA) setzte unterdessen am Dienstag die Lebensmittelverteilung in Rafah vorläufig aus. Als Begründung nannte die UN-Einrichtung Lieferengpässe und die Sicherheitslage.

Medienberichten zufolge hält Ägypten humanitäre Hilfsgüter wegen Israels Vorgehen in Rafah zurück. Der dortige Grenzübergang, über den zuvor Hilfe nach Gaza gelangte, ist nach der Übernahme der Kontrolle auf der palästinensischen Seite durch die israelischen Streitkräfte geschlossen.

Damit ist der Grenzübergang Kerem Schalom als Nadelöhr für Hilfsgüter nach Gaza noch wichtiger geworden, doch laut «Politico» hat Ägypten sämtliche Lieferungen über diese Passierstelle gestoppt. Ägyptische Beamte hätten die israelische Führung monatelang gedrängt, eine Bodenoffensive in Rafah nicht voranzutreiben, da dies nahe an der ägyptischen Grenze Chaos stiften und die Sicherheit des Landes gefährden würde, hiess es.

Auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah stapelten sich jetzt Hilfsgüter, schrieb die «Times of Israel». Ägypten hat Medienberichten zufolge angedeutet, es werde den Transport von Hilfsgütern durch Rafah nicht koordinieren, bis die israelischen Truppen abgezogen sind.

Kommentare

User #4309 (nicht angemeldet)

Alle Kommentare wieder gelöscht ! Passt doch endlich mal eure Richtlinien an!

User #2170 (nicht angemeldet)

1 Million vertrieben, obdachlos und am verhungern. Spitäler, Schulen, Kindergärten und Wohnhäuser zerbombt. Zivilisten als Zielscheibe. Menschenrechte wurden hiermit mehrfach verletzt. Da gib es nichts zu diskutieren.

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