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Berichte: USA bitten Gaza-Vermittler um Druck auf Hamas

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Deutschland,

Die USA wollen den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und Freilassung von Geiseln zum Durchbruch verhelfen. Präsident Biden wendet sich laut Berichten nun persönlich an die Vermittler.

Trümmern im Geflüchtetenlager Maghazi: Joe Biden übt persönlich Druck aus, damit es zeitnah zur Freilassung israelischer Geiseln kommt. Ausserdem ist eine sechswöchige Feuerpause in Aussicht.
Trümmern im Geflüchtetenlager Maghazi: Joe Biden übt persönlich Druck aus, damit es zeitnah zur Freilassung israelischer Geiseln kommt. Ausserdem ist eine sechswöchige Feuerpause in Aussicht. - Uncredited/XinHua/dpa

US-Präsident Joe Biden hat Medienberichten zufolge die Vermittler Katar und Ägypten persönlich um Druck auf die Hamas im Gazastreifen gebeten, damit die Islamisten einem Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln zustimmen. Auf dem Tisch liege ein Vorschlag, der eine sechswöchige Feuerpause und die Freilassung von 40 Geiseln vorsehe, berichtete das Nachrichtenportal «Axios» unter Berufung auf einen ranghohen US-Beamten.

Laut der Zeitung «Times of Israel» bat Biden den Emir von Katar, Scheich Mosa Nasser Al Missned, und den ägyptischen Staatspräsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Briefen, die Hamas zu drängen, einem solchen Abkommen zuzustimmen. Die USA wollen laut «Axios» an diesem Wochenende in Kairo den indirekten Verhandlungen zum Durchbruch verhelfen.

Seit Wochen laufen die Vermittlungen

CIA-Direktor Bill Burns solle zu diesem Zweck in der ägyptischen Hauptstadt mit dem Chef des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad, David Barnea, sowie Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und dem ägyptischen Geheimdienstminister Abbas Kamel zusammentreffen. Seit Wochen vermitteln die USA, Katar und Ägypten zwischen Israel und der Hamas, um eine Feuerpause und einen Austausch aus Israel verschleppter Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu erreichen. Knapp 100 Entführte in der Gewalt der Hamas dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein.

Zu den Geiseln, die gemäss vorliegendem Abkommen freigelassen werden sollen, gehörten israelische Soldatinnen und andere Frauen, Männer im Alter von über 50 Jahren sowie Männer in kritischem Gesundheitszustand, schrieb der gewöhnlich gut unterrichtete israelische Journalist Barak Ravid in seinem «Axios»-Bericht.

Bevorstehende Gesprächsrunde in Kairo

Im Gegenzug würde Israel rund 700 palästinensische Häftlinge freilassen, darunter etwa 100, die lebenslange Haftstrafen wegen der Ermordung von Israelis verbüssen, hiess es weiter. US-Präsident Biden hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat am Donnerstag aufgefordert, «unverzüglich» ein Abkommen zu schliessen, um die Geiseln zurückzuholen.

Biden habe Netanjahu in dem Gespräch mit Blick auf die bevorstehende Gesprächsrunde am Wochenende in Kairo aufgefordert, seine Unterhändler mit einem breiteren Mandat als bisher zu entsenden, um eine Einigung zu erzielen, zitierte «Axios» den ranghohen US-Beamten. Biden habe Netanjahu klargemacht, dass alles getan werden müsse, um die Freilassung der seit sechs Monaten in Gaza festgehaltenen Geiseln zu erreichen.

Auslöser des Krieges war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer islamistischer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde kamen dabei schon mehr als 33'000 Menschen in Gaza ums Leben. Bei der unabhängig kaum zu überprüfenden Zahl wird nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden.

Kommentare

User #2536 (nicht angemeldet)

Israel muss Sanktionen bekommen.

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