Boko Haram töten mindestens 30 nigerianische Soldaten
In Nigeria wurden mindestens 30 Soldaten von der Terror-Miliz Boko Haram umgebracht. Der Angriff kommt fast zeitgleich mit Merkels Besuch in Nigeria.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Angriff auf eine nigerianische Militärbasis starben mindestens 30 Soldaten.
- Die Miliz Boko Haram habe die Basis in dem Dorf gestürmt und eingenommen.
Fast zeitgleich zum Besuch von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Nigeria haben islamistische Boko-Haram-Kämpfer in dem Land mindestens 30 nigerianische Soldaten getötet. Die Dschihadisten hätten eine Militärbasis im Nordosten Nigerias in der Nähe der Grenze zum Niger angegriffen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus Militärkreisen. Zahlreiche Boko-Haram-Kämpfer hätten die Basis in dem Dorf Zari im nördlichen Staat Borno am späten Donnerstag gestürmt und nach heftigen Kämpfen zeitweise eingenommen.
«Sie kamen in grosser Anzahl in Lkws und hatten schwere Waffen dabei», sagte ein Armeeoffizier. Der Kampf habe mindestens eine Stunde gedauert. «Wir haben mindestens 30 Männer verloren.» Die Armeekräfte hätten sich zeitweise zurückziehen müssen, bis Verstärkung gekommen sei. Ein anderer Armeevertreter berichtete, die Angreifer hätten Waffen erbeutet. Mit Hilfe von Luftangriffen seien sie schliesslich vertrieben worden. Auch viele Boko-Haram-Kämpfer seien getötet worden.
20'000 Tote und 2,6 Millionen Flüchtlinge
Die Rebellengruppe Boko Haram kämpft im Nordosten des Landes für einen islamistischen Staat. In den vergangenen Monaten hat sie ihre Angriffe auf militärische Ziele wieder verstärkt. Durch die Angriffe von Boko Haram wurden in den vergangenen Jahren 20'000 Menschen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben.
Merkel hatte ihre Reise durch drei westafrikanische Länder am Freitag in Nigeria beendet. Dort hatte sie die wirtschaftliche Bedeutung des Landes und dessen Rolle bei der Stabilisierung der Region hervorgehoben. Nigeria ist mit rund 190 Millionen Einwohnern nicht nur mit Abstand das bevölkerungsreichste Land des afrikanischen Kontinents, sondern auch Deutschlands zweitwichtigster Handelspartner in Afrika südlich der Sahara. Im ersten Halbjahr 2018 waren die Nigerianer hinter Syrern und Irakern die drittgrösste Gruppe der Asylantragsteller in Deutschland.