Bollywood-Star Deepika Padukone solidiarisiert sich mit attackierten Studenten
Bollywood-Star Deepika Padukone hat mit der stillschweigenden Vereinbarung gebrochen, dass indische Schauspieler sich nicht in die Politik einmischen sollen - und damit prompt heftige Debatten hervorgerufen.

Das Wichtigste in Kürze
- Traditionell halten sich Schauspieler in Indien aus der Politik heraus.
Die 34-Jährige solidarisierte sich mit Studenten der Jawaharlal Nehru University (JNU), an der vor einigen Tagen 34 Studenten und Beschäftigte bei einem Überfall maskierter Angreifer verletzt worden waren. Nachdem Padukone an einer Demonstration der Studenten teilgenommen hatte, wurden am Mittwoch im Internet Boykottaufrufe gegen den neuen Film «Chhapaak» verbreitet, in dem sie mitwirkt.
Padukone habe sich mit den «linksgerichteten» Studenten der Universität verbündet. Dies sei «einseitig», monierte die Drehbuchautorin Advaita Kala via Twitter. Die Schauspielerin hätte ihre Berühmtheit besser dafür einsetzen sollen, «eine Brücke zu bauen». Dagegen rief der Jugendflügel der oppositionellen Kongress-Partei zur Unterstützung der 34-Jährigen auf und wünschte ihr «mehr Kraft».
Der Angriff auf die Studenten der Universität soll von der Studentengruppe ABVP ausgegangen sein, die mit der Regierungspartei von Premierminister Narendra Modi zusammenarbeitet. Die Polizei soll während des Angriffs untätig zugeschaut haben. Die ABVP bestritt jedoch eine Verwicklung in die Vorfälle.
Die Zurückhaltung der indischen Filmschaffenden in politischen Fragen ist auch dadurch begründet, dass die Filmindustrie von Subventionen der Regierung abhängig ist. Padukone ist jedoch nach Informationen der Zeitschrift «Forbes India» die Topverdienerin unter den indischen Stars.