Botsuana stellt nach jahrelangem Verbot wieder Lizenzen für Trophäenjagden aus
Nach einem mehrjährigen Verbot der Wildtierjagd hat Botsuana angekündigt, ab Dezember wieder Lizenzen für Trophäenjagden zu vergeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Umweltschützer besorgt über Abschaffung des Jagdverbots.
Bis Dezember würden Jagdquoten vorgelegt, um die «Vermarktung im Vorfeld der Jagdsaison 2020 zu ermöglichen», sagte der neue Staatschef Mokgweetsi Masisi am Montag in einer Rede zur Lage der Nation. Ausserdem würden Jagdregeln ausgearbeitet. Das seit fünf Jahren bestehende Jagdverbot hatte Masisis bereits im Mai abgeschafft.
«Es ist zu erwarten, dass die Jagd erheblich dazu beitragen wird, den Konflikt zwischen Mensch und Tier zu verringern, indem sie lebensfähige und ausgewogene Populationen schafft», erläuterte Masisi am Montag seine Entscheidung.
Die Aufhebung des Jagdverbots in dem südafrikanischen Land stösst vor allem bei Naturschützern auf Entsetzen. Masisis Entscheidung sei «kurzsichtig», sagte der frühere Präsident und Umweltschützer Ian Khama der Nachrichtenagentur AFP im Oktober. Erst 2014 hatte der damalige Staatschef Khama das Jagdverbot verhängt, um den Rückgang der Wildtierpopulation aufzuhalten.
Bei der Genfer Weltartenschutzkonferenz im August hatten Umweltschützer und Regierungsvertreter vor einem rasanten und nie dagewesenen Rückgang der Artenvielfalt gewarnt. Nach Zahlen der Weltnaturschutzunion (IUCN) leben heute in Afrika weniger als 100.000 Tiere in freier Wildbahn.