Brasiliens Regierung schickt 300 Soldaten zur Bekämpfung von Banden
Das Wichtigste in Kürze
- Im Nordosten Brasiliens treiben kriminelle Banden ihr Unwesen.
- Die Regierung schickt für die nächsten 30 Tage 300 Soldaten dorthin.
Die neue brasilianische Regierung des rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro hat Soldaten in den Nordosten des Landes geschickt, um dort gegen die jüngste Gewalt krimineller Banden vorzugehen. Justizminister Sérgio Moro habe 300 Soldaten für die kommenden 30 Tage in den Bundesstaat Ceara beordert, teilte das Ministerium am Freitag mit.
Der Einsatz wurde mit der steigenden Zahl von Angriffen «krimineller Vereinigungen» auf Busse und öffentliche Gebäude begründet. Der Gouverneur des Bundesstaats mit neun Millionen Einwohnern habe die Regierung um militärische Unterstützung gebeten.
In Ceara waren bei Angriffen zuletzt ein Mensch getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden. Rund 45 Verdächtige wurden nach Angaben der Behörden festgenommen. Bei den Attacken wurde den örtlichen Behörden zufolge auf Bankangestellte geschossen. Busse und Tankstellen seien angezündet und öffentliche Gebäude zerstört worden.
Brasilianische Medien berichteten unter Bezug auf Regierungsquellen, dass kriminelle Banden für die Vorfälle verantwortlich seien. Die Banden wollen demnach gegen eine Verschärfung von Haftbedingungen protestieren, die ihnen die Kontrolle des Drogenhandels in den Gefängnissen erschweren. Bolsonaro hatte im Wahlkampf die innere Sicherheit zu einem zentralen Thema seiner Kampagne gemacht.