Bundeswehr evakuiert Deutsche aus dem Sudan

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Deutschland hat eine militärische Evakuierung aus dem Sudan begonnen. Es sollen mehr als 300 auf einer Krisenliste registrierte Deutsche ausgeflogen werden.

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Die Bundeswehr hat einen Einsatz für die Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Sudan begonnen (Archivbild). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland hat eine militärische Evakuierung aus dem Sudan begonnen.
  • Auch andere Länder starten mit Rettungsmissionen.
  • Der Einsatz wurde über mehrere Tage vorbereitet.

Die Bundeswehr hat mehr als 200 Menschen aus der umkämpften sudanesischen Hauptstadt Khartum ausgeflogen. Am Sonntagabend hob als erste deutsche Maschine ein Militärtransporter mit 101 Evakuierten zum Rückflug ab. Das teilte die Bundeswehr in der Nacht auf Twitter mit.

Später folgte demnach ein zweiter Flieger mit 113 Evakuierten. In Khartum war am Abend auch eine dritte deutsche Militärmaschine gelandet.

Es sollen mehr als 300 auf einer Krisenliste registrierte Deutsche über den jordanischen Militärflugplatz Al-Asrak ausgeflogen werden. Auch Bürgern von Partnerstaaten soll geholfen werden. Der Einsatz wurde über mehrere Tage hinweg vorbereitet. Insgesamt mehr als 1000 Männer und Frauen der Bundeswehr sind daran beteiligt.

In dem Land waren vor mehr als einer Woche schwere Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen und ihren Einheiten ausgebrochen. Die zwei Männer führten das Land mit rund 46 Millionen Einwohner seit zwei gemeinsamen Militärcoups 2019 und 2021. De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan kämpft gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo – Anführer der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF).

Versorgungslage dramatisch verschlechtert

Die RSF hätte sich der Armee unterordnen und die Macht im Land wieder an eine zivile Regierung übertragen sollen. Da sich beide Lager jedoch letztlich nicht einigen konnten, schlug der Konflikt in Gewalt um.

In Khartum hat sich die Versorgungslage seit dem Beginn der Kämpfe dramatisch verschlechtert. Wasser und Lebensmittel fehlen, Stromabschaltungen behindern zunehmend die Kommunikation, es kommt zu Plünderungen.

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Rauch steigt über der Skyline der Stadt Khartum im Sudan auf. Foto: Marwan Ali/AP - sda - Keystone/AP/Marwan Ali

Auch am Sonntag gingen die schweren Gefechte weiter. Die Zahl der getöteten Zivilisten steige täglich, berichtete das sudanesische Ärztekomitee. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verloren seit Beginn der Kämpfe mindestens 413 Menschen ihr Leben, mehr als 3500 wurden verletzt. Die tatsächliche Opferzahl dürfte weitaus höher liegen.

Personal der EU-Botschaft auch evakuiert

Im flächenmässig drittgrössten Land Afrikas mit 46 Millionen Einwohnern seien noch 35 Krankenhäuser und Kliniken funktionstüchtig, berichtete das Ärztekomitee. Und selbst diesen gehen die Medikamente aus. Nach Angaben der Organisation Ärzte ohne Grenzen gibt es kaum noch Blutreserven im Land.

Die US-Regierung liess in der Nacht zum Sonntag alle US-Diplomaten und deren Angehörige in Sicherheit bringen. Auch andere Länder planten Rettungsmissionen, von denen die ersten am Sonntagabend erfolgreich abgeschlossen wurden. Darunter Frankreich, Belgien, Italien, Griechenland, die Niederlande, Schweden und Spanien.

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell teilte am Sonntagabend mit, das Personal der EU-Botschaft sei ebenfalls evakuiert worden. Der Botschafter werde aber seine Arbeit im Sudan fortsetzen.

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