Bundeswehr bereitet Evakuierungseinsatz aus dem Sudan vor

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Deutschland,

Infolge der Kämpfe im Sudan sind auch dort lebende und arbeitende deutsche Staatsbürger in Gefahr. Aber wie kann eine geplante Evakuierung gelingen?

Ein beschädigtes Wohngebäude in Khartum. ist nach Kämpfen zu sehen. Es geht nach aktuellem Stand um die Rettung einer niedrigen dreistelligen Zahl deutscher Staatsbürger aus dem Sudan.
Ein beschädigtes Wohngebäude in Khartum. ist nach Kämpfen zu sehen. Es geht nach aktuellem Stand um die Rettung einer niedrigen dreistelligen Zahl deutscher Staatsbürger aus dem Sudan. - Marwan Ali/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundeswehr trifft Vorbereitungen für einen neuen Anlauf zur Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Sudan.

«Die Bundeswehr bereitet Möglichkeiten zur Rückführung deutscher Staatsbürger und weiterer zu schützender Personen aus dem Sudan vor», sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. «Dabei steht der Schutz unserer Staatsbürger im Sudan im Vordergrund», sagte er.

Details zu Umfang, Personal und Material möglicher Evakuierungskräfte der Bundeswehr nannte er nicht. Am Mittwoch war der Versuch einer diplomatischen Evakuierung mit Maschinen der Luftwaffe, aber ohne grösseren Einsatz von Soldaten abgebrochen worden, weil die Sicherheitslage in der umkämpften sudanesischen Hauptstadt Khartum zu gefährlich für einen solchen Einsatz war.

Mehr als 150 deutsche Staatsbürger im Sudan

Es geht nach aktuellem Stand um die Rettung einer niedrigen dreistelligen Zahl deutscher Staatsbürger, die aber grösser als 150 sei, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte. Man kontaktiere die Menschen regelmässig, allerdings nähmen die Probleme von Tag zu Tag zu. «Nicht nur die Versorgungslage der Menschen ist schlecht, viele haben weiterhin keinen Strom. Inzwischen gehen damit natürlich auch die Handyakkus zur Neige, sind aufgebraucht», sagte der Sprecher. «Es wird also zunehmend schwierig, überhaupt Leute vor Ort zu erreichen. Und damit steigt natürlich auch weiter die Not und die Dringlichkeit.»

Man bemühe sich gemeinsam mit internationalen Partnern um eine Waffenruhe, vielleicht böten die Feierlichkeiten zum Ende des Fastenmonats Ramadan dafür ein «weiteres Fenster», so der Aussenamts-Sprecher. Im Gespräch sei man auch mit den Golfstaaten, die traditionell im Sudan über Einfluss verfügten.

Eine Sprecherin des Entwicklungsministeriums (BMZ) sagte, man habe insgesamt 118 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sudan, davon 15 internationale Fachkräfte und 103 lokale Mitarbeiter. «Nach aktuellen Erkenntnissen sind alle wohlauf. Wir stehen mit allen im Kontakt.» Es habe infolge der Kämpfe auch Schäden an Einrichtungen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gegeben. «Das sind aber Kollateralschäden im Zusammenhang mit den Kämpfen, keinerlei gezielte Angriffe.»

Drittel der Sudanesen von internationalen Hilfen abhängig

Sie wisse nichts von Ausreisewünschen lokaler Mitarbeiter, sagte die BMZ-Sprecherin. Ein Drittel der Sudanesen sei von internationalen Hilfen abhängig, es handle sich um eines der ärmsten Länder der Welt. «Und unser Ziel ist es auch, dass diese Arbeit natürlich fortgesetzt werden kann zum Wohle der Sudanesinnen und Sudanesen.»

Auch das Aussenamt ist nach Angaben seines Sprechers im Kontakt mit seinen lokalen Mitarbeitern, die alle wohlauf seien. Einen gesetzlichen Auftrag zur Hilfe gebe es zunächst mal für Deutsche im Ausland, sagte er auf die Frage nach einer möglichen Evakuierung. «Und die stehen im Fokus unserer Planung. Und über Weiteres werde ich hier und heute nicht spekulieren.»

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