China nimmt Mitarbeiter des britischen Konsulats fest

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China,

Simon Cheng war am 8. August auf dem Rückweg nach Hongkong an der Grenze in Shenzhen verschwunden. Seit Ausbruch der Massenproteste verschärft China die Kontrollen dort nach Berichten massiv.

Das britische Konsulat in Hongkong. Foto: Jerome Favre/epa
Das britische Konsulat in Hongkong. Foto: Jerome Favre/epa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mitarbeiter des britischen Konsulats in Hongkong ist nach chinesischen Angaben an der Grenze der Sonderverwaltungszone festgenommen worden.

Der Mann sei von der Polizei für 15 Tage in Shenzhen im Südosten Chinas in «Administrativhaft» genommen worden, weil er Gesetze zur öffentlichen Sicherheit verletzt habe, teilte ein Sprecher des Pekinger Aussenministeriums am Mittwoch mit. Es handele sich dabei «nicht um eine diplomatische Angelegenheit».

Der Hongkonger Simon Cheng Man-Kit wurde seit einer Geschäftsreise vermisst, wie lokale Medien berichten. Er hatte demnach ein Wirtschaftstreffen in Shenzhen im Südosten Chinas besucht. «Wir sind über Berichte besorgt, dass ein Mitarbeiter unseres Teams bei der Rückkehr von Shenzhen nach Hongkong festgenommen worden ist», teilte das britische Aussenministerium in London mit.

Der 28-Jährige verschwand demnach bereits am 8. August an der Grenze auf dem Heimweg nach Hongkong. «Ich überquere jetzt die Grenze ... Bete für mich», soll er an seine Freundin geschrieben haben. Zunächst war unklar, ob der 28-Jährige im Besitz eines Diplomatenausweises ist und welche Personalpapiere er für den Grenzübertritt genutzt hatte.

Hongkonger Medien berichteten unter Berufung auf seine Freundin, dass Cheng am Hongkonger Schnellzugbahnhof verschwunden sei. Der liegt zwar in der Innenstadt der Finanzmetropole, verfügt aber über einen Grenzübergang und ein Areal unter direkter chinesischer Verwaltung.

In der einstigen britischen Kronkolonie Hongkong kommt es seit mehr als zwei Monaten immer wieder zu massiven regierungskritischen Protesten. Auslöser der Demonstrationen war ein Gesetzentwurf der Regierung zur Auslieferung mutmasslicher Krimineller an China. Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam erklärte das Gesetz zwar für «tot», die Protestbewegung besteht jedoch darauf, dass es ganz formell zurückgezogen wird.

Am Mittwoch bedachten die Demonstranten während eines stillen Protests auch Simon Leung. Bilder von ihm wurden an der «Lennonwand» an einem U-Bahnhof angebracht.

Jüngsten Berichten zufolge hat China die Kontrollen an der Grenze zu Hongkong deutlich verschärft. So hätten Beamte Smartphones von Reisenden durchsucht und gespeicherte Fotos und Nachrichten kontrolliert. Polizisten hätten Reisende auch gezielt zu den Protesten befragt, wie die «South China Morning Post» berichtete.

Hongkong gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone hat es noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Viele Menschen in Hongkong fürchten nun darum. Zentrale Forderungen der Demonstranten sind freie Wahlen und eine unabhängige Untersuchung von Polizeigewalt bei früheren Demonstrationen. Aus der Menge wurden aber auch Rufe nach Unabhängigkeit laut.

Peking hat Grossbritannien und andere Staaten mehrfach davor gewarnt, sich in den Konflikt einzumischen.

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