Chinas neuer Aktienmarkt baut auf altem Handelssystem auf
Bisher waren Shanghai und Shenzhen die Zentren des chinesischen Aktienmarktes. Jetzt hat Xi Jinping eine neue Börse in Peking angekündigt. Dafür wird ein bereits bestehendes Handelssystem aufgewertet.

Das Wichtigste in Kürze
- Der neue Aktienmarkt in Peking wird auf einem bestehenden ausserbörslichen Handelssystem zur Finanzierung kleiner und mittelgrosser Unternehmen aufbauen.
Nach der Ankündigung von Staats- und Parteichef Xi Jinping zur Schaffung eines dritten chinesischen Handelsplatzes nach Shanghai und Shenzhen berichtete die Wertpapieraufsicht, dass dafür die schon als «dritte Börse» bekannte National Equities Exchange and Quotations (NEEQ) in der chinesischen Hauptstadt aufgewertet werde.
Dieser Direkthandelsplatz war 2013 ins Leben gerufen worden, um kleinen und mittelgrossen Unternehmen neue Finanzierungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Diese spielten eine «wichtige Rolle in der Förderung des Wirtschaftswachstums, bringen die wissenschaftliche und technologische Innovation voran und weiten die Beschäftigung aus» hiess es in einer Mitteilung der Wertpapieraufsicht. Die neue Börse solle Chinas «innovationsgetriebene Entwicklungsstrategie» fördern.
«Um kleine und mittelgrosse Unternehmen zu unterstützen»
Ende 2020 waren mehr als 6000 Unternehmen an der Pekinger NEEQ gelistet, darunter 94 Prozent kleine und mittlere Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 2,65 Billionen Yuan (34 Milliarden Euro). «Die Zentralregierung wird dem Pekinger Aktienmarkt grosse Bedeutung schenken, um kleine und mittelgrosse Unternehmen zu unterstützen», zeigte sich Wang Dan, Chefökonom der Hang Seng Bank China, am Freitag im Staatsfernsehen überzeugt.
Die neue Börse in Peking soll «ergänzend» zu den beiden anderen Aktienmärkten in Shanghai und Shenzhen fungieren, heisst es in Staatsmedien. Beide waren 1990 gegründet worden und gehören heute zu den grossen Handelsplätzen weltweit.