COP28: Saudi-Arabien gegen Ausstieg aus fossilen Energien
Über 100 Staaten haben gefordert, dass Saudi-Arabien einem globalen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas zustimmt. Dies lehnt Saudi-Arabien jedoch ab.
Saudi-Arabien widersetzt sich der Forderung von über 100 Staaten, auf der Weltklimakonferenz in Dubai einen weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas zu vereinbaren. Energieminister Abdulaziz bin Salman sagte in einem TV-Interview von «Bloomberg», das Königreich werde einem solchen Beschlusstext nicht zustimmen. «Absolut nicht», sagte er am Montagabend in Riad auf die Frage, ob sein Land dies begrüssen würde. Salman nannte Staaten, die auf einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen drängen, «heuchlerisch».
Saudi-Arabien ist der grösste Öl-Exporteur weltweit und der drittgrösste Ölproduzent. Der Ausstieg aus allen fossilen Energien, deren Verbrennung klimaschädliche Treibhausgase freisetzt, ist der zentrale Streitpunkt auf dem Treffen der knapp 200 Staaten.
In einem neuen Entwurf für das Abschlussdokument, der in der Nacht zum Dienstag veröffentlicht wurde, ist diese Option zwar enthalten, aber als umstritten markiert. Der Text muss einstimmig angenommen werden. Geplantes Ende der Verhandlungen ist der 12. Dezember.
Kritik des UN-Generalsekretärs
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte zu Beginn der Klimakonferenz COP28 betont: «Die Wissenschaft ist eindeutig. Das 1,5-Grad-Ziel ist nur möglich, wenn wir endgültig damit aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen.» Gemeint ist das 2015 in Paris vereinbarte Ziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit.
Im wärmsten Jahrzehnt der Messgeschichte von 2011 bis 2020 hat der Klimawandel laut einem am Dienstag UN-Bericht rasant an Fahrt aufgenommen. Immer mehr Treibhausgase in der Atmosphäre sorgten für «eine turbogetriebene, dramatische Beschleunigung der Eisschmelze und des Meeresspiegel-Anstiegs», wie die Weltwetterorganisation in Dubai mitteilte.