Corona-Krise als «Schock» für Australiens Wirtschaft
Die Folgen der Corona-Pandemie sind überall auf der Welt spüren. Auch Australien kämpft mit einem «wirtschaftlichen Schock.»
Das Wichtigste in Kürze
- Australiens Wirtschaft verliert in Folge des Shutdowns wegen der Corona-Pandemie jede Woche vier Milliarden australische Dollar (2,3 Mrd Euro).
Der breite «wirtschaftliche Schock» lasse das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes bis Juni deutlich zwischen voraussichtlich 10 bis 15 Prozent sinken, sagte der australische Finanzminister Josh Frydenberg am Dienstag.
Seit Mitte März hat Australien seine Grenzen geschlossen. Unternehmen haben vorübergehend den Betrieb stillgelegt, während die Regierung zugleich strikt dafür sorgt, dass die Menschen Abstand halten. Würden die Restriktionen noch weiter verschärft, vergleichbar dem achtwöchigen Lockdown in Europa, würde das BIP sogar um rund 24 Prozent oder 120 Milliarden Dollar im zweiten Quartal sinken, so Frydenberg.
Die wöchentlich vier Milliarden Dollar an wirtschaftlichen Einbussen entsprächen dem, was vier Millionen Australier im Durchschnitt pro Woche verdienten, hiess es. Die Regierung hat bereits wirtschaftliche Hilfen im Volumen von rund 320 Milliarden Dollar zugesagt. Am Freitag will das Kabinett über eine Lockerung der Restriktionen entscheiden.
Australien zählt bislang mehr als 96 Todesfälle in Folge des Coronavirus sowie 6850 Infektionsfälle, die sich zuletzt jedoch spürbar verringerten. Vor dem wirtschaftlichen Abschwung in Folge der Pandemie war Australien auf dem Weg, erstmals seit 12 Jahren einen Etatüberschuss von 6 Mrd Dollar zu erzielen.
Die Nummer 13 der Weltwirtschaft hat seit 1991 keine Rezession mehr erlebt, als einziges OECD-Land selbst während der globalen Finanzkrise 2008 nicht. Vielmehr wuchs die Wirtschaft des Landes.