Coronavirus: Omikron ist Zeichen für ungerechte Vakzin-Verteilung
Die Impfallianz Gavi sieht sich durch Omikron – eine Mutation des Coronavirus aus Südafrika – darin bestätigt, dass ärmere Länder mehr Impfdosen brauchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die aus Südafrika stammende Corona-Variante Omikron droht, sich weltweit auszubreiten.
- Für die Impfallianz Gavi ein klares Zeichen, dass die Impf-Verteilung besser werden muss.
- Aktuell sind bei der Impfquote noch sehr grosse geografische Unterschiede erkennbar.
Die neue Corona-Variante Omikron unterstreicht aus Sicht der globalen Impfallianz Gavi den Mangel an Impfdosen in vielen Teilen der Welt. Solange grosse Teile der Weltbevölkerung ungeimpft blieben, könne das Virus mutieren und die Pandemie so verlängern, erklärte Gavi-Chef Seth Berkley.
Gavi-Chef: Globale Durchimpfung dringend nötig
«Wir werden die Entstehung von Varianten nur verhindern können, wenn wir alle Menschen auf der Welt schützen. Wir dürfen uns nicht nur auf die Reichen konzentrieren», fügte Berkley hinzu.
Omikron wurde im November in Südafrika entdeckt. Dort liegt die Rate der vollständig geimpften Erwachsenen noch unter 36 Prozent. Im EU-Schnitt liegt sie bei 77 Prozent. Als Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Spendern versucht Gavi, Menschen in ärmeren Ländern vor vermeidbaren Krankheiten zu schützen.
Nur einen Viertel der erhofften Impf-Spenden erreicht
Gavi ist auch federführend bei der internationalen Covax-Initiative zur Vermittlung von Covid-Impfstoff. Covax hatte auf 2 Milliarden Dosen für diese Jahr gehofft. Bislang konnte aber nur ein Viertel davon an bedürftige Länder geliefert werden.
Omikron wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als «besorgniserregend» eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern könnte.