Der Cousin von Netanjahu wirft dem Premier vor, das Land zu zerstören. Er habe mit Zahlungen die Hamas erstarken lassen und die Sicherheit vernachlässigt.
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Benjamin Netanjahu steht in der Kritik. Nun äussert sich sein Cousin. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Cousin von Netanjahu wirft dem Premier vor, das Land zu zerstören.
  • Er baue die Demokratie ab und unterdrücke alle, die eine andere Meinung hätten.
  • Nun sabotiere er den Geiseldeal wegen seines eigenen politischen Überlebens.
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Woche für Woche gehen Tausende Israelis auf die Strassen, um für einen Geiseldeal zu protestieren. Und gegen Premierminister Benjamin Netanjahu. Nun äussert auch sein Cousin Dan Netanjahu schwere Vorwürfe.

Er kritisiert die umstrittene Justizreform von 2023 seines Cousins. Benjamin habe die Ansicht, dass er sei der Staat, schreibt Dan in einer Kolumne in der «Jerusalem Post».

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Der Cousin von Benjamin Netanjahu macht dem Premier schwere Vorwürfe.
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Er zerstöre das Land und habe es verraten.
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Er habe die Hamas durch Bargeldzahlungen erstarken lassen und sabotiert den Geiseldeal.
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Grund dafür sei die Angst vor seinen rechtsextremen Regierungspartnern.

Er arbeite «unablässig daran, die israelische Demokratie zu zerstören». Dan nennt einige Beispiele: Der Premier schwäche die Unabhängigkeit des Obersten Gerichtshofs durch Gesetze und stosse seit dem Kriegsausbruch langjährige Normen um. So habe er Richter ernannt, die dem Justizminister loyal seien. Er habe die Polizei politisiert, damit sie gegen trauernde Familien und Geisel-Angehörige unterdrücke.

Gegen all jene, die für die Rechtsstaatlichkeit kämpften, und gegen Zivilorganisationen gehe Benjamin mit einer «gut geölten Giftmaschinerie» vor. Netanjahu und seine Regierung würden «Gift gegen jeden verbreiten, der eine andere Meinung vertritt».

Sollte Israel einen Geiseldeal mit der Hamas eingehen?

Auch im Zusammenhang mit dem Krieg gibt es Vorwürfe: Der Premier habe das Land seit Jahren «verraten und zerstört», in Hinblick auf die Wirtschaft und die Sicherheit. Er habe die Hamas mit Bargeldzahlungen gestärkt und der Hisbollah ermöglicht, zu wachsen. Die Regierung habe das Leid der Israeli in der Nähe des Gazastreifens ignoriert, sie im Stich gelassen.

Und nun habe Benjamin Netanjahu wiederholt die Vereinbarung für die Freilassung der Geiseln sabotiert. Der Grund: «Er befürchtet, dass die rechtsextreme Fraktion in seiner Regierung ihm den Rücken kehren würde.»

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